Schwimmen Schwimmwettkampf geht langsam unter

Haan. · Die Haaner Ortsgruppe der DLRG organisiert die Stadtmeisterschaft. Seit zwei Jahren sinken die Teilnehmerzahlen.

 Viele Sportler nutzen die Stadtmeisterschaft, um unter Wettkampfbedingungen zu trainieren.

Viele Sportler nutzen die Stadtmeisterschaft, um unter Wettkampfbedingungen zu trainieren.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Drei Schwimmer stehen auf ihren jeweiligen Startblöcken und sind sprungbereit. „Auf die Plätze, fertig, los“, ruft Jan Laibach, Vorsitzender der DLRG Haan. Prompt springen die drei gekonnt ins Wasser und schwimmen direkt los. Zunächst scheinen alle auf den ersten Blick gleich schnell vorwärts zu kommen. Nach den ersten 25 Metern zeigt sich aber, dass der Schwimmer auf der dritten Bahn die Führung übernimmt. Dicht gefolgt von Schwimmer Nummer eins. Auch in den letzten Sekunden ändert sich nichts an dieser Reihenfolge, und Schwimmer drei schlägt zuerst an.

Arschbombenwettbewerb
soll Attraktivität erhöhen

Lediglich 24 Teilnehmer im Alter von sieben bis 79 Jahren treten bei den Haaner Stadtmeisterschaften im Schwimmen an und ziehen im Stadtbad am Alten Kirchplatz ihre Bahnen. Neben dem Staffelwettbewerb sowie dem klassischen Brust- und Freistilschwimmen hatte in diesem Jahr ein weiterer Wettbewerb seine Premiere. „Der Arschbombenwettbewerb soll die Attraktivität der Stadtmeisterschaft für Kinder und Jugendliche erhöhen. Die Resonanz speziell für diese Disziplin ist sehr gut“, merkt Jan Laibach an. Mit zwei Sprüngen sollten die Teilnehmer ihre Künste unter Beweis stellen, die dann von einer dreiköpfigen Jury bewertet wurden: „Der erste Sprung vom Ein-Meter-Brett soll eine klassische Arschbombe zeigen, und der zweite Sprung soll kreativ sein. Dabei kommt es auf die Ausführung der Technik, die Originalität und die Höhe der durch den Sprung entstehende Wasserfontäne an“, erklärt Laibach.

Die Haaner Titelkämpfe im Schwimmen sind der erste Bestandteil des Haaner Triathlons, der noch aus dem Brunnenlauf und der Radtour „Rund um Haan“ besteht. In dieser Form gibt es die Stadtmeisterschaften seit mindestens zehn Jahren: „Wir möchten der Bevölkerung eine Breitensport-Veranstaltung bieten, bei der sie Spaß haben und sich messen können“, erklärt Laibach. Allerdings sind die Anmeldungen seit zwei Jahren rückläufig: „Wir haben dieses Mal 30 Anmeldungen gehabt, was sehr wenig und dadurch auch schade ist. Dabei haben hier viele ehrenamtliche Helfer viel Zeit reingesteckt, sodass wir uns Gedanken machen werden, wie wir das Interesse wieder steigern können“, sagt Laibach.

Der elfjährige Moritz übt gemeinsam mit den anderen Teilnehmern des Arschbombenwettbewerbs seinen Sprung. Er nimmt Anlauf und springt. Das Wasser schießt sehr hoch in Richtung Decke. Daraufhin macht sich ein Staunen in der Schwimmhalle bei den Anwesenden bemerkbar. „Merk dir das gleich für den Wettbewerb“, ruft ihm sein Vater zu. Kurze Zeit später, nachdem die Wettbewerbsregeln erklärt wurden, geht es auch schon los. Moritz ist zuerst dran. Genau wie er es zuvor geübt hat, nimmt er Anlauf und springt vom Ein-Meter-Brett ins Wasser. Auch dieses Mal schießt eine hohe Wasserfontäne in die Höhe. Die Zuschauer jubeln und klatschen. Dann berät die Jury über die Punktzahl, bevor der nächste Teilnehmer springen darf.

Hannah Guski (13) vom TSV Gruiten ist mit ihren Vereinskollegen Julia Egger (14), Christina Schlick (14) und Tobias Schmitz (14) eine Staffel geschwommen: „Es hat viel Spaß gemacht und wir sind mit unserer Leistung ganz zufrieden. Ansonsten machen wir aber eher bei anderen und größeren Wettkämpfen mit“, sagt Guski. „Ich war bisher nur einmal hier“, fügt Christina Schlick hinzu. „Was? Ich war schon mindestens neunmal bei den Stadtmeisterschaften dabei“, unterstreicht hingegen Julia Egger ihre Begeisterung für den Haaner Wettstreit.

Sofia Viktoria (7) möchte unbedingt den Haaner Triathlon absolvieren und ist deshalb bei den Stadtmeisterschaften mitgeschwommen. „Sie ist sehr motiviert und möchte später mal Bademeisterin werden. Die Teilnahme ist schon mal der erste Schritt in die Richtung“, sagt ihre Mutter Julia Raimova ­lächelnd.

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