Schule in Mettmann Halbjahrszeugnis wird mit Abstand gereicht

Mettmann. · Am Konrad-Heresbach-Gymnasium holten sich die Schüler ihre Zwischennoten persönlich ab.

 Deutschlehrer David Fedler übergibt Leonard (7b) am Konrad-Heresbach-Gymnasium das Halbjahreszeugnis.

Deutschlehrer David Fedler übergibt Leonard (7b) am Konrad-Heresbach-Gymnasium das Halbjahreszeugnis.

Foto: Dirk Neubauer

Schule ist eine Einbahnstraße: Zumindest am Tag der Zeugnisausgabe am Konrad-Heresbach-Gymnasium. Rot-Weiße Flatterbänder spannen sich am Freitag zwischen Eingang und Ausgang auf. Ab neun Uhr morgens kommen die meisten der rund
750 Schüler, um sich ihre Halbjahresnoten persönlich abzuholen. Jahrgangsstufe für Jahrgangsstufe und Klasse für Klasse. Es gibt drei Zeugnisstationen. „Wir haben lange überlegt und uns dann entschieden, auf diese Weise unsere Wertschätzung für unsere Schüler auszudrücken“, sagt Schulleiter Horst Knoblich.

Auf die Minute genau sind die Schüler getaktet. Als Leonard (12) aus der Klasse 7b vor Deutschlehrer David Fedler steht, sagt der Pädagoge: „Moment mal!“ und überreicht zusätzlich zum Zeugnis das Klassenarbeitsheft für Mathematik. Draußen auf dem Schulhof wird noch miteinander gesprochen, unter Maske und auf Abstand: Alle wirken froh, die Klassenkameraden wiederzusehen.

Unterdessen diskutieren Politik und Experten über die durch Corona verlorene Schülergeneration. Die Praktiker sehen keine großen Wissenslücken. „Auf Basis der Erfahrungen aus dem ersten Lockdown klappt es jetzt sehr gut mit dem Distanzunterricht“, sagt Carolin Velsink, Lehrerin für Latein und Sport. Sport auf Distanz – wie geht das? „Wir haben zum Beispiel einen Parcours durch das Neandertal gestaltet – mit Aufgaben, die jeweils gelöst werden müssen.“„Problematisch erscheint mir die Versetzung von Klasse sechs zu Klasse sieben“, sagt Schulleiter Knoblich. Am Ende der Orientierungsstufe sollte sich eigentlich eine Handvoll Schüler und ihre Eltern dazu entscheiden, auf die Realschule zu wechseln. Die dazu notwendigen Beratungsgespräche sind durch die Corona-Auflagen erschwert, aber nicht unmöglich. Und hinzu kommt der zweite Abiturjahrgang, der mit all den Einschränkungen auf die große Prüfung mit Zentralaufgaben zugeht. Vor allem in Biologie und Physik brauchen sie bis zur letzten Minute, um den Lernstoff zu vermitteln. Ungewiss bleibt, ob das Begleitprogramm überhaupt stattfinden kann.

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