Feriencamp übergeben Rotarier helfen Menschen in Erkrath und in Odessa

Erkrath/Odessa · Der Rotary-Club Neandertal verteilt das ganze Jahr über Geldgeschenke. Er hat lokale und deutlich aufwändigere, globale Projekte im Visier.

 Das Bauprojekt „Ferienhaus für elternlose Kinder in Odessa“ bietet Platz für 40 Kinder.

Das Bauprojekt „Ferienhaus für elternlose Kinder in Odessa“ bietet Platz für 40 Kinder.

Foto: RC Neandertal

(hup) Helfen, wo Hilfe benötigt wird, das haben sich Rotarierer seit jeher auf die Fahne geschrieben. Davon profitieren zum einen hiesige Bürger, Vereine und Institutionen. Etwa das Trillser Franziskus-Hospiz, dem Uwe Mainz vom Rotary-Clubs (RC) Neandertal zu Beginn des Jahres eine 30 000-Euro-Spende übergeben hatte, zur Freude von Hospiz-Leiterin Silke Kirchmann: „Gerade in Coronazeiten, in der es mit der Spendenbereitschaft eher schwierig ist, hat es mich zutiefst beeindruckt, welche Wertschätzung der Club unserem Haus entgegenbringt“.

Ihr Vortrag beim Rotary-Club Neandertal über die vielfältigen Aufgaben im Hospiz hatte die Mitglieder überzeugt, dass das Geld gut investiert ist. Silke Kirchmann finanziert damit Tages-Hospizplätze, um Angehörige von schwerstkranken, durchaus auch jüngeren Menschen, individuell und tageweise entlasten zu können. Das und Ähnliches möglich zu machen, ist die eine, lokale Seite des Rotarier-Engagements.

Weil Frieden und Völkerverständigung ein ebenfalls traditionelles Kernanliegen der Rotary-Clubs sind, weitet sich der Blick der Mitglieder aber auch regelmäßig ins Globale. Und so haben sich Uwe Mainz und Jürgen Draht von RC Neandertal kürzlich gemeinsam auf den Weg in die Hafenstadt Odessa (am Schwarzen Meer im Süden der Ukraine) gemacht, um dort die Schlüssel für ein ganz besonderes Ferienhaus zu übergeben – ein Sommercamp für elternlose Kinder, die aus der Ost-Ukraine geflüchtet sind.

Die Initiative „Lachen Helfen“ deutscher Soldaten und Polizisten aus Krisengebieten hatte das Haus am Meer und einen Kleintransporter erworben. Deutsche Zollbeamtinnen, die im Auftrag der Europäischen Union in Odessa den ukrainischen Zoll unterstützten, hatten sich bereit erklärt, das Projekt vor Ort eng zu begleiten, damit keine Spenden verloren gingen. Nun ist Uwe Mainz  als überzeugter Rotarier nicht nur für die rotarische Idee unterwegs, sondern auch bei „Lachen Helfen“ aktiv. Er brachte beide Organisationen zusammen und startete das Projekt „Feriencamp Odessa“.

Ukraine leidet unter der russischen Auseinandersetzung

Die Ukraine leidet unter den militärischen Auseinandersetzungen mit Russland. Viele elternlose Kinder galt und gilt es zu betreuen. Als lokaler Ansprechpartner wurde Sergej Kostin von „The Way Home“ empfohlen. Die Integrität beider sei von der deutschen Caritas und der schwedischen „World Childhood Foundation“ bestätigt worden, berichtet Rotarier Martin von Schroeter, und ergänzt: „Rotary und ,Lachen Helfen’ brachten 115 000 Euro zusammen. Ein großartiges Ergebnis, mit dem Bau und Umbau eines Ferienhauses auf einer Halbinsel vor Odessa starten konnten.“

Unterstützt worden sei der gesamte Ablauf vom Rotary Club „Kiew International“ sowie von Beamten der Landes- und Bundespolizei. Das Projekt erstreckte sich über fünf Jahre, musste immer wieder aus der Ferne begleitet und betreut werden.

Ein rotarischer Freund aus Moskau half bei dem Projekt

Uwe Mainz betrieb dies mit viel Energie, hatte immer wieder Unwegsamkeiten und ungeplante Ereignisse zu meistern. Als das Projekt zu scheitern drohte, sprang ein rotarischer Freund aus Moskau ein, der für eine große deutsche Baufirma arbeitete.

„Mit seiner Hilfe konnten die fehlenden Baumaterialien geliefert werden. Das Sommercamp ist fertig und bietet 40 Kindern Platz“, berichtet Martin von Schroeter.

Es sei ein kleines Paradies, drei Stunden vor den Toren Odessas, direkt am Schwarzen Meer.

Ende gut, alles gut: Der Einsatz hat sich gelohnt, haben die beiden Rotarier Uwe Mainz und Jürgen Draht vom RC Neandertal nach der Rückkehr aus Odessa befunden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort