Road-Stop: Anwohner protestieren weiter

Bei der zweiten Planauslegung der Road-Stop-Ansiedlung formiert sich erneut großer Widerstand.

Mettmann. Die Zahl der Bewohner des Wohngebiets „Gut Karpendelle“, die sich gegen die geplante Ansiedlung der Erlebnisgastronomie Road Stop ausspricht, wächst weiter an. Das berichtet jedenfalls die Anwohnergemeinschaft „Schützt 18a“ in einer Pressemitteilung. Die zweite öffentliche Auslegung des Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für Road Stop läuft noch bis kommenden Freitag. Die Pläne können zu den Öffnungszeiten im Rathaus eingesehen werden.

Eine zweite Auslegung der Road-Stop-Pläne für die Gastronomie, Eventhalle, Verwaltung mit Werkstatt und einem Motel mit 50 Betten wurde nötig, weil der Entwurf des Bebauungsplanes um weitere Schallschutzmaßnahmen ergänzt worden ist.

Das Unternehmen selbst hatte zählen lassen, wie viele Autos nach 22 Uhr die Road-Stop-Restaurants in anderen Städten ansteuern. Dabei wurde festgestellt, dass es mehr Autos als gedacht waren. Deshalb wurden zusätzliche Schallschutzmaßnahmen (Erdwall und Holzzaun obendrauf) ergriffen.

Bei der ersten Offenlegung der Pläne waren mehr als 70 Einwendungen gegen die Ansiedlung von Road Stop im Rathaus eingegangen. Laut Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec werden sie teilweise noch immer bearbeitet. Wie viele Proteste zur zweiten Auslegung eingegangen sind, konnte Geschorec gestern nicht sagen. Die Anwohnergemeinschaft rechnet mit rund 100 Protestnoten, teilte sie gestern auf Nachfrage unserer Zeitung mit.

Nachdem sich die Politik grundsätzlich für die Ansiedlung von Road Stop ausgesprochen hatte, formierte sich im Wohngebiet der Widerstand. Vor allem die sogenannte Eventhalle, die rund 200 Personen Platz bieten soll, macht den Anwohnern Sorgen. Sie befürchten, dass dort mehr als zehn Veranstaltungen im Jahr stattfinden könnten. Was Carsten im Brahm, Geschäftsführer von Road Stop, aber verneint.

Die Halle soll seiner Aussage zufolge mehr eine Halle für private Feiern, Tagungen oder Firmenjubiläen werden. „Wahrscheinlich wird der Begriff Event falsch verstanden“, sagt der Geschäftsführer. Aufgrund der Hallengröße könnten gar keine Großveranstaltungen durchgeführt werden. Im Brahm: „Wir wollen unser Geld mit dem Verkauf von Speisen und Getränken machen.“

Dass sich der Investor trotz öffentlicher Zusage nicht bereiterklärt habe, mit den Anwohnern zu sprechen, ist im Wohngebiet auf viel Unverständnis gestoßen. „Wir sind auf die Einwände und Anregungen, die im ersten Offenlegungsverfahren geäußert wurden, eingegangen und haben alles in einen besseren Rahmen gegeben“, sagt im Brahm. Dazu gebe es nicht mehr zu sagen. Zudem will er nun erst einmal die zweite Offenlegung abwarten.

Die Bürger kündigen einmal mehr an, dass sie bereit sind, auch den Klageweg zu gehen, um die Ansiedlung zu verhindern. Die Anwohnergemeinschaft stellt noch einmal fest, dass sie nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung des Gewerbegebiets Neanderpark ist, sondern gegen die Änderung eines gültigen Bebauungsplans.

Dieser schließt eine Vergnügungsstätte eigentlich aus. Stadt und Politik wollen eine Ausnahme genehmigen, wenn alle Auflagen wie Schallschutz vom Investor erfüllt werden.

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