Protest gegen wachsende Szene

Die Initiative „Mettmann gegen Rechts“ ruft zu einer Demonstration am 5. Oktober auf. Der Bürgermeister hat noch nicht zugesagt.

Mettmann. Die Initiative „Mettmann gegen Rechts“ will am 5. Oktober mit einer großen Demonstration unter dem Motto „Schöner leben ohne Nazis“ ein Zeichen gegen Rechts in Mettmann setzen. „Mit einem breit aufgestellten Protest wollen wir zeigen, dass Mettmann keinen Platz für Neonazis und rechtes Gedankengut hat“, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative.

In den vergangenen Jahren haben Aktivitäten der extremen Rechten in Mettmann zugenommen. Seit 2009 sollen mehrmals Veranstaltungen der militanten Neonazi-Szene NRW in der Gaststätte „Lounge Deluxe” an der Elberfelder Straße stattgefunden haben. Dadurch hat sich Mettmann zu einem wichtigen Treffpunkt von Neonazis aus ganz Nordrhein-Westfalen entwickelt, behauptet das Antifaschistische Bündnis Kreis Mettmann.

Dies habe zur Folge, dass sich sowohl extrem rechte Parteien, wie die NPD oder die neu gegründete Neonazi-Partei Die Rechte, als auch militante Neonazis aus Kameradschaften vernetzen können. Dort sollen Neonazis ihre Aktivitäten planen.

So soll es einen Aufruf zur Unterstützung inhaftierter Rechtsradikaler, die teilweise dem Umfeld des nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) nahestehen, gegeben haben. Zuletzt kam es am 23. März dieses Jahres zu gewalttätigen Übergriffen von Neonazis am Bahnhof Mettmann-Zentrum, bei dem Besucher des Festivals gegen Rassismus zum Teil erheblich verletzt worden sein sollen.

Die SPD, die Grünen, die Linke und die Piratenpartei sollen ihre Unterstützung für den Protestmarsch bereits signalisiert haben. Außerdem sollen die Evangelische Kirchengemeinde Mettmann, der Awo-Ortsverein, der Awo-Kreisverband und der Caritasverband Kreis Mettmann den Aufruf zur Demonstration unterzeichnet haben.

Zudem sollen der Personalrat der Stadtverwaltung sowie der Integrations- und der Seniorenrat zu den Unterstützern zählen, wie noch weitere politische Jugendorganisationen aus NRW sowie das Antifaschistische Bündnis Kreis Mettmann.

Der Rat hat in einer im Dezember 2011 verabschiedeten Resolution dazu aufgerufen, „sich an friedlichen Protesten und gewaltfreien Aktivitäten gegen das Auftreten von Rechtsextremisten und Neonazis zu beteiligen.“

Mettmann, so heißt es in der Resolution weiter, sei eine weltoffene, tolerante Stadt mit einer demokratischen Gesellschaft, in der sich alle Bürger und alle Gäste — gleich welcher Herkunft, Religion oder Nationalität — wohlfühlen und frei und unbehelligt leben, lernen und arbeiten könnten.

Die Veranstalter hoffen, dass sich auch die CDU, FDP und UBWG sowie der Bürgermeister dem Aufruf zur Demo anschließen.

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