Praktikum: Zwei Französische Freundinnen in Mettmann

Marie Baron und Lucille Dufeil machen seit Mittwoch ein Praktikum in Mettmann, das der Freundeskreis Laval organisiert hat.

Mettmann. Marie Baron und Lucille Dufeil aus der Partnerstadt Laval sind für einen Monat Wahl-Mettmannerinnen. Aber nicht nur, um Stadt und Leute kennenzulernen, sondern um im Rahmen des Schüler-Lehrlingsaustauschs ein Praktikum zu absolvieren. Die berufliche Praxis ist wichtiger Bestandteil ihrer schulischen Ausbildung in Frankreich.

Seit drei Tagen sind die zwei in der Stadt. Mit sechs Studenten wohnen sie in einem Studentenwohnheim. „Wir haben jeweils ein eigenes Zimmer und gekocht wird mit allen zusammen“, sagt die 17-jährige Marie, die weiß, dass es schon Mttwochmorgen „ernst“ wird.

Auch die gleichaltrige Lucille fiebert ihrem ersten Arbeitstag entgegen. Beide werden in Frankreich zur Einzelhandelskauffrau ausgebildet, in Mettmann wollen sie ihre Kenntnisse vertiefen und erweitern. „Leider sind wir nicht in einem Betrieb“, sagt Marie.

Für sie geht es zu Edeka Moritz, Lucille lernt bei Rewe Kühle. „Start ist morgens um 7 Uhr“, eine ungewohnte Zeit. „Ich bin etwas aufgeregt“, gesteht Lucille. Weniger, weil es „so früh losgeht“, sondern wegen der Sprache.

Seit sieben Jahren lernt sie in der Schule Deutsch, zwei Stunden wöchentlich steht das Fach auf dem Lehrplan. „Aber ich bin mir nicht sicher beim Sprechen“, sagt sie.

Wenn die Deutschkenntnisse im Dialog mit den Ausbildern und Kollegen nicht reichen, „sprechen wir Englisch. Oder mit Händen und Füßen“, übersetzt Lehrerin Helene Guy, die ihre Schülerinnen auf der Bahnfahrt begleitet — und nun bei Sabine Weyer und Hedy Scholz, den Vorsitzenden des Freundeskreises Laval, in gute Hände abgegeben hat.

Welche Aufgaben sie in den Geschäften ausüben werden, wissen sie noch nicht. „Sie rechnen mit allem“, sagt Helene Guy.

Von Mettmann kennen und wissen die beiden Teenager bislang „so gut wie nichts“, wie sie freimütig gestehen. Im Netz hat Lucille aber schon einen virtuellen Rundgang durch das Neanderthal-Museum unternommen. „Da möchte ich auch noch wirklich hingehen“, sagt sie.

Überhaupt, die deutsche Kultur und „wie die Deutschen leben“, interessiert beide. „Mal gucken, welche Unterschiede es zwischen Frankreich und Deutschland gibt“, sagt Lucille. Auch auf das Essen sind sie sehr gespannt.

Bei ihren Erkundungen wollen sich die Freundinnen übrigens nicht nur auf Mettmann beschränken. „Wir haben uns schon eine entsprechende Fahrkarte gekauft, mit der wir an jedem Wochenende nach Düsseldorf fahren können“, übersetzt Helen Guy. „Dort soll man sehr gut shoppen können.“ Amüsieren wollen sich die beiden schließlich auch.

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