Polizei entdeckt Cannabis-Plantage

Durch Zufall fand die Besatzung eines Streifenwagens etwa 900 Pflanzen auf einem Gehöft in Schwarzbach. Der 50-jährige Besitzer wurde vorläufig festgenommen.

Ratingen. Auf „Gewächshäuser“ ganz besonderer Art stieß am Donnerstag die Ratinger Polizei. Kommissar Zufall lotste die Besatzung eines Streifenwagens, die auf der Suche nach dem Besitzer zweier freilaufender Hunde war, auf ein ländliches Anwesen. Die Hunde waren in der Nähe aufgegriffen worden. In dem Gehöft stießen sie tatsächlich auf den 50 Jahre alten Besitzer — gegen den Mann lag ein Haftbefehl zur Durchsetzung einer Geldstrafe vor. Dabei fiel den Polizisten der Geruch von Cannabis auf: In mehreren Gebäuden fanden sie professionell eingerichtete Cannabisplantagen. Die Hunde waren ab diesem Zeitpunkt dann Nebensache.

Die Drogen-Gärtnerei war nach Angaben der Polizei auf dem Gelände, in Nebengebäuden und im Wohnhaus des 50-Jährigen verteilt. Alle Räume waren komplett mit speziellen Beleuchtungseinrichtungen sowie besonderen Be- und Entlüftungsvorrichtungen ausgestattet. Sämtliche Fenster waren zugeklebt und verdunkelt, so dass eine Einsicht von außen nicht möglich war. Rund 900 Cannabispflanzen in verschiedenen Wachstumsphasen zählten die Ermittler. Sie stießen auch auf über 1300 Gramm bereits geerntetes und getrocknetes Marihuana. Sämtliche Drogen, Pflanzen und technische Einrichtungen wurden sichergestellt.

Den bereits einschlägig polizeibekannten Beschuldigten nahm die Ratinger Polizei an Ort und Stelle vorläufig fest und übergab diesen an die örtliche Kriminalpolizei, welche ein Strafverfahren nach dem Betäubungsmittelgesetz und weitere Ermittlungen gegen den Ratinger einleitete. Um die Unterbringung seiner Hunde kümmerte sich das von der Polizei sofort benachrichtigte Ordnungsamt, das die Tiere des Beschuldigten an Familienangehörige des 50-Jährigen übergab.

Nach Abschluss der ersten polizeilichen Ermittlungen wurde der 50-jährige Beschuldigte aus Ratingen dann am Freitagmittag einem Haftrichter vorgeführt, der noch am gleichen Tag einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Ratinger erließ. Nach Angaben von Uli Löhe, Polizeipressesprecher, komme es immer wieder mal vor, dass solche Anbauten entdeckt werden. Oft seien es Drogenkonsumenten, die für den eigenen Konsum anbauten, aber auch damit dealten. So habe man schon umgebaute Kleiderschränke mit zehn bis 15 Pflanzen gefunden: ausgestattet mit Licht und Heizung. Die gefundenen Pflanzen und Drogen würden in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Erst im Mai war in Düsseldorf-Derendorf eine Hanf-Plantage entdeckt worden — der bis dato größte Fund in der Landeshauptstadt. In den Räumen eines ehemaligen Schlachthofs in Derendorf stellten die Beamten etwa 2500 Pflanzen sicher. Sie dürften den Betreibern einen Millionenumsatz pro Jahr gebracht haben. Der Wert des Ratinger Cannabisfundes fällt dagegen geringer aus und wird eher auf wenige tausend Euro geschätzt.

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