Plan: Ohne städtische Unterstützung keine Overhoffschen Höfe

Das Mettmanner Bürgerforum will eine Stiftung zur Finanzierung des Projekts gründen.

Mettmann. Peter Feyen (61) ist am Dienstagabend erneut zum 1. Vorsitzenden des Mettmanner Bürgerforums gewählt worden. Doch er wirkte amtsmüde und fragte sogar, ob denn das Bürgerforum seit seiner Gründung vor zweieinhalb Jahren überhaupt etwas in Mettmann bewegt habe.

Der Grund: Nach unendlich viel Zeit, die Feyen und das Bürgerforum in die Rettung der Overhoffschen Höfe investiert haben, ist immer noch kein entscheidender Schritt nach vorne getan. „Dafür müsste die Stadt ein integriertes Handlungskonzept erarbeiten. Darauf warten wir jetzt schon mehr als zwei Monate. Es tut sich aber gar nichts.“ Ohne dieses Handlungskonzept kann das Bürgerforum keine öffentlichen Mittel beantragen. Feyen: „Dann können wir das Projekt begraben.“ Dann wären die vergessenen Höfe des Eisenfabrikanten Gustav Overhoff weiter dem Verfall preisgegeben. Und dort könnte keine kleine, innerstädtische Insel aus Kunst, Handwerk, Arbeit und Wohnen entstehen, wie es vom Bürgerforum geplant ist.

Die Stadtverwaltung und die Parteien hatten sich im vergangenen Jahr vom Konzept des Bürgerforums begeistert gezeigt. Für eine Förderwürdigkeit durch das Land müsste dieses Konzept in ein kommunales Handlungskonzept zur Stadterneuerung eingeordnet werden. Die Stadt hatte bereits 1998 ein Entwicklungskonzept für die Innenstadt aufgestellt, zu dem auch der Bereich der Overhoffschen Höfe gehörte. Feyen: „Uns wurde vom Bürgermeister zugesichert, dass wir jede Unterstützung aus dem Rathaus erfahren. Doch jetzt, wo es zur Nagelprobe kommt, hören wir überhaupt nichts mehr.“

Der Vorsitzende wurde von den Mitgliedern ermuntert, nicht aufzugeben. „Wir müssen auf Beharrlichkeit setzen. Uns geht es um die Sache, deswegen müssen wir die richtigen Impulse setzen“, sagte der 2. Vorsitzende Thomas Dinkelmann.

Trotz aller Bedenken ist Feyen zuversichtlich, dass für die Bürgerstiftung 50 000 Euro von Mettmannern gespendet werden. „Da haben wir schon Zusagen. Das kriegen wir hin.“ Aber dann müssten die Bürger 100 000 Euro aufbringen, damit die Stiftung das Grundstück übernehmen könnte. „Das ist natürlich nur eine erste Anzahlung“, sagt Feyen, „aber dann könnten wir anfangen.“ Die Kosten für den Kauf des gesamten Areals und die Reaktivierung der Höfe schätzt er auf rund sechs Millionen Euro. Zwei Millionen könnten vom Land fließen, der Restbetrag müsste über Spenden und Mieteinnahmen finanziert werden.

Zur Gründung der Bürgerstiftung will das Forum am 31. März 200 prominente Mettmanner in die Gesellschaft Verein zu Mettmann einladen, um sie für den Erhalt der Overhoffschen Höfe und die Idee der Stiftung zu gewinnen. Bis dahin, hofft der Vorstand, hat die Verwaltung ein integriertes Handlungskonzept für die Overhoffschen Höfe erstellt.

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