Per Audioguide durch die Mettmanner Stadtgeschichte

Helmut Kreil und Lydia König haben Texte eingesprochen, die Besucher durch die Ausstellung in der alten Bürgermeisterei führen.

Mettmann. Das Stadtgeschichtshaus wird modernisiert. Wer jetzt denkt, dass es sich dabei um monatelange Bausanierungen handelt, liegt falsch. Der Sprung in die Zukunft steckt in einem kleinen, dunkelrot-metallisch glänzenden Kasten. Ab sofort können sich Besucher von sechs elektronischen Guides durch die Ausstellung führen lassen.

14 Audiodateien, die das Gerät über Kopfhörer abspielt, wurden von Lydia König vom Kulturamt und Helmut Kreil, dem Baas der Aulen Mettmanner, eingesprochen.

„Herzlich willkommen in der guten Stube Mettmanns“, begrüßt Kreil die Gäste, die sich ein Gerät geschnappt und die Kopfhörer aufgesetzt haben. Die Aulen Mettmanner haben laut Kreil rund 1200 Euro in die Anschaffung der Geräte gesteckt.

Eine verständliche Bedienungsanleitung bekommen die Besucher mit auf den Weg. Darin wird nicht nur erklärt, wie sie den Kasten ein- und ausschalten, sondern auch vor- oder zurückspulen können. Die Audioführer werden über eine Ladestation mit Strom aufgeladen. Insgesamt eine Stunde soll die Führung dauern, das Gerät gibt es gegen einen Pfand von zehn Euro.

6:02 Minuten sind die Informationen über den ersten Raum mit Mettmanns Frühgeschichte lang. Kreil sagt den Gästen auch, wo sie die Ausstellungsstücke finden — „rechts neben dem Fenster“ sehen sie zum Beispiel Bilder zur Topographie des Neandertals, „in der Vitrine“ Funde aus der Zeit des Neandertalers.

Der einzige Mangel wird bald behoben: „Schilder mit den Nummern, die die Gäste drücken müssen, wenn sie einen Raum betreten, hängen wir noch auf“, sagt Kreil.

So geht der Besucher durch das verwinkelte Haus von einem Zimmer zum nächsten, von der Frühzeit bis zur Moderne. Den Raum für die jüngere Geschichte erklärt Lydia König. „Ein sehr bewegtes Jahrhundert“, schließt sie die Informationen über die Ausstellung zum 20. Jahrhundert. Beginnend mit der Einweihung des Jubiläumsplatzes wird den Besuchern die schlimme Zeit mit zwei Weltkriegen und dem schwierigen Wiederaufbau in 5:07 Minuten nähergebracht.

Alle Informationen hat Helmut Kreil im Laufe der Zeit zusammengetragen. Seit 1995 gibt es das Stadtgeschichtshaus, und Kreil hat mit einer Handvoll Mitstreitern der Aulen Mettmanner regelmäßig Führungen gegeben. „Uns kommt es darauf an, dass die Heimatgeschichte in der Bevölkerung verbreitet wird“, sagt Kreil.

Ihm ist der persönliche Kontakt zu den Menschen zwar lieber, weil er dann Rückfragen direkt beantworten kann. Gegen den Fortschritt wehrt er sich allerdings nicht. „In meinem Alter kann ich auch nicht mehr so viele Führungen geben“, sagt der 84-Jährige.

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