Parkregelung macht Ärger

Mit Unterschriften wollen Bürger gegen die Verkehrsüberwachung protestieren.

Mettmann. Gegen eine "vollkommen undurchsichtige und willkürlich erscheinende Parkzeiten-Regelung" in der Oberstadt hat sich bürgerlicher Widerstand formiert. Lothar van der Meulen hat eine Unterschriften-Aktion initiiert, mit der Bürger ihren "Protest gegen diese Mettmanner Praxis der Verkehrsüberwachung" zum Ausdruck bringen, heißt es auf der Unterschriftenliste, die in der Kirche St. Lambertus auf dem Markt ausliegt.

In der Protestnote wird Bürgermeister Bernd Günther aufgefordert, "diese Missstände umgehend durch eine bürgerfreundlichere Regelung zu ersetzen".

Es gebe im gesamten Kreis Mettmann keine Fußgängerzonezone, in der tagsüber Autos zugelassen seien, während nach Schließung der Geschäfte sowie an Sonn- und Feiertagen diese Erlaubnis erlischt. "In der Regel verhält es sich umgekehrt, wenn überhaupt zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Regelungen gelten", sagt van der Meulen.

Laut van der Meulen finden viele die Markierung und Schilder irritierend Seitdem mit weißer Farbe Parkflächen auf dem Kopfsteinpflaster der Oberstraße markiert worden seien, entstehe der Eindruck, dass es sich um Parkmöglichkeiten handele, die zu jeder Zeit genutzt werden könnten.

Jeder Autofahrer würde diese Einladung gerne annehmen - zumal der Druck durch den nachfolgenden Verkehr "kein Studium der verwirrenden Verkehrszeichen an der Zufahrt von der Düsseldorfer- in die Oberstraße erlauben", sagt van der Meulen. "Die Verkehrszeichen und der Text darunter verunsichern Autofahrer mehr, als dass sie Klarheit schaffen."

Er sehe es nicht ein, dass betagten Gottesdienstbesuchern verwehrt werde, was Kunden der anliegenden Geschäfte unter der Woche erlaubt sei. Während eine Verödung der Innenstadt beklagt werde, sei es "bemerkenswert", dass die Stadt immer dann Mitarbeiter des Ordnungsamtes verstärkt aufbiete, wenn Veranstaltungen durchgeführt würden, "um jeden Parkverstoß zu ahnden", sagt van der Meulen.

Pfarrer Markus Bosbach betont, dass es sich bei der Unterschriftenaktion um eine Privataktion handele. "Wir haben Herrn van der Meulen die Möglichkeit eingeräumt, die Listen auch in der Kirche auszulegen", sagt er. Und er bestätigt, dass es Beschwerden von Gottesdienstbesuchern über verstärkte Kontrollen gebe. Pfarrer Bosbach hat deshalb beim Bürgermeister um einen Gesprächstermin gebeten, um mit ihm über Möglichkeiten für eine mögliche andere Parkregelung zu sprechen.

Dietrich Stang, Erster Beigeordneter, weist Behauptungen zurück, dass die Stadt verstärkt während der Gottesdienste in der Oberstadt Kontrollen durchführe, "um Bürger abzuzocken, damit die Stadtkasse gefüllt wird". Richtig sei, dass Kontrollen verstärkt bei Veranstaltungen wie dem Weinfest durchgeführt werden.

"Wir bekommen aber auch immer wieder Anrufe von Anwohnern", sagt Stang. Demnächst werde sogar ein Bürgerantrag der Politik vorgelegt, in dem ein Bürger aus der Oberstadt schärfere Kontrollen fordere.

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