Mettmann Eine rote Vespa als Markenzeichen

Mettmann. · Ein Abend in der Osteria La Piazza in der Oberstadt ist wie ein kleiner Urlaub im Süden. Vor der Theke steht ein knallroter Vespa-Roller.

 Ottorino Giancola nutzt die Vespa heute zur Dekoration.

Ottorino Giancola nutzt die Vespa heute zur Dekoration.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wer die Osteria La Piazza am Markt direkt an der Lambertuskirche betritt, findet sich sofort von einer südeuropäischen Atmosphäre umfangen. Ein knallroter Vespa-Roller steht vor der Theke, die Einrichtung ist stilvoll, an den Wänden hängen Zeichnungen und ein Portrait von Sophia Loren. Im Jahr 2014 haben Inge und Ottorino Giancola die Osteria eingerichtet. Dabei haben sie die Gastronomie bereits 1994 übernommen. Damals war in dem Gebäude eine Kneipe mit dem Namen „Alt Heidelberg“ zu finden. 2009 bekam Ottorino Giancola „Heimatnostalgie“, wie er es nennt.

Die lange Zeit als Kneipenbetreiber hatte das Ehepaar müde gemacht. So entschlossen sie sich, die Gastronomie unterzuvermieten und für zwei Jahre nach Italien zu gehen. „Nach Brindisi in Apulien“, erzählt Ottorino Giancola, denn dort kommt die Familie her. So konnte der Sohn der beiden Italienisch lernen und Ottorino Giancola noch ein wenig Zeit mit seinen Eltern verbringen. Als sie wieder nach Mettmann zurückkamen, wollte Inge Giancola keine Kneipe mehr betreiben: „Also haben wir etwas investiert und ein italienisches Restaurant daraus gemacht.“ Damit hat sich einiges verändert. „In der Kneipe waren 80 Prozent der Gäste Männer“, erzählt er, „heute haben wir 70 Prozent Familien und Paare.“

Ottorino Giancola war gerade 16 Jahre alt, als er vor 41 Jahren nach Mettmann kam. „Mein Vater kam 1977 hierher als Gastarbeiter“, erzählt er. „Dann kam so nach und nach die Familie nach, meine Mutter und die sechs Kinder.“ Für den Vater gab es nichts als die Arbeit. „Er kannte keine Kneipe, keine Pizzeria. Er ging morgens zur Arbeit, kam um sechs wieder zurück, hat etwas gegessen und war um neun Uhr im Bett.“

Ottorino Giancola hat in Mettmann eine zweite Heimat gefunden. Er begann Fußball zu spielen und trainiert heute die zweite Mannschaft. „Ich bin ein verrückter Fußballer“, gibt er mit einem Lachen zu. Zweimal in der Woche nimmt er sich frei für den Sport.

Wer die Osteria besucht, kann dort die typischen italienischen Speisen genießen.

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