Obschwarzbach: Trägerverein zur Rettung

Die Kirchengemeinde bietet einen Lösungsvorschlag zur Rettung des Gemeindehauses.

Obschwarzbach. Die Entscheidung im Vorstand des Bürgervereins Ob- und Niederschwarzbach steht: "Wir werden einen Trägerverein für das evangelische Gemeindehaus gründen", sagt Vereinsvorsitzender Kurt Lessing. Der Trägerverein soll das Haus von der Evangelischen Kirchengemeinde Mettmann übernehmen und als kulturelle und gesellschaftliche Versammlungsstätte für den Ortsteil mit seinen rund 1500 Einwohnern betreiben. Der Kirchengemeinde ist das Haus zu groß und vor allem viel zu teuer in der Unterhaltung geworden.

Der Bürgerverein war durch Vereine in Velbert auf die Idee gekommen, das Gemeindehaus von einen Trägerverein verwalten zu lassen. Im Velberter Stadtteil Obere Flandersbach wurde so die Schließung eines Gemeindehauses erfolgreich verhindert. Und inzwischen sollen dort die Ausgaben durch die Einnahmen gedeckt werden, da sich Vereine fest in das Haus eingemietet haben.

Pfarrer Ernst Schmidt glaubt allerdings nicht, dass ein Trägerverein das Haus in Obschwarzbach allein unterhalten kann. "Dafür ist es einfach zu groß. Die Stadt muss sich daran beteiligen, ansonsten geht es nicht." Der Seelsorger sieht die Stadt in der Pflicht: "Denn die evangelische Kirche hat in Obschwarzbach über viele Jahre eine städtische Aufgabe übernommen."

Die Gemeinde werde sich natürlich auch einbringen, in welcher Art und Weise, darüber sei im Presbyterium aber überhaupt noch nicht gesprochen worden. Schmidt: "Wir haben im Moment genug andere Baustellen." Deshalb rechnet er auch nicht mit einer Aufgabe des Gemeindehauses vor 2013/14. Der Gemeinde würde für die künftige Arbeit in Obschwarzbach ein Raum ausreichen, sagt Pfarrer Schmidt.

Bei einem Treffen, zu dem die CDU die evangelische und katholische Kirchengemeinden, Bürgermeister Bernd Günther sowie Vertreter der CDU-Fraktion an einen Tisch geholt hatte, wurde von allen Seiten Unterstützung zum Erhalt des Gemeindehauses signalisiert.

"Sicher wünschen wir uns, dass die Stadt die Bürger bei ihrem Vorhaben in Obschwarzbach unterstützt. Wir müssen erst abwarten, welche Kosten für die Unterhaltung des Gemeindehauses entstehen. Bislang haben wir von der Kirchengemeinde noch keine Zahlen bekommen", erläutert CDU-Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker.

Zudem müsse die Gemeinde erklären, ob sie das Haus verkaufen will, oder ob es möglicherweise an einen Trägerverein vermietet werden soll. Wichtig ist der CDU, dass sich ein Verein gründet, der dann alle Fakten zusammenträgt und auf den Tisch legt. Ute Stöcker: "Dann erst können wir entscheiden, ob und wie sich die Stadt zum Erhalt des Gemeindehauses einbringen kann."

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