Mettmann „Wir sind nicht unoptimistisch“

Mettmann. · Die erste Hürde ist für „Zur Sache! Mettmann“ geschafft, sie ist zur Wahl zugelassen. Jetzt muss sie liefern, sagen viele Mettmanner.

 Axel Ellsiepen (l.) und Andreas Konrad mit einem Kandidaten-Handout ihrer Wählergemeinschaft.

Axel Ellsiepen (l.) und Andreas Konrad mit einem Kandidaten-Handout ihrer Wählergemeinschaft.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wahlplakate? Nein, bis jetzt hat die neue Wählergemeinschaft „Zur Sache! Mettmann“ noch keines aufgehängt. Und auch zum Streit um die Zahl der Wahlplakate, die in Mettmann aufgehängt werden dürfen, können Axel Ellsiepen und Andreas Konrad nur den Kopf schütteln. Der Wirbel um das Thema sei „eine zehntägige Posse“ gewesen, „wir glauben nicht, dass Wahlplakate irgendeine Wirkung erzielen“, sagten Ellsiepen und Konrad. Sie setzen in ihrer Wahlwerbung vor allem auf Gesichter: Nur sie zählen, wo es doch der neuen Wählergemeinschaft vor allem um die Sache gehen will.

Seit dem 6. Juni informieren die Mitglieder der Wählergemeinschaft an jedem Samstag drei Stunden lang mit ­Info-Ständen die Mettmanner Bürger über ihre Ziele. Die Reaktionen „machen uns Mut“, berichten Ellsiepen und Konrad. Wobei Andreas Konrad betont: „Wir wissen, dass wir nicht einen Knopf drücken und damit ist alles schön.“ Verbesserungen in Mettmann herbei zu führen sei ein langwieriger Prozess. Voreilige Versprechungen seien daher fehl am Platze. Das gelte beispielsweise auch für die Stadthalle: „Es gibt dafür keine ehrliche, solide Antwort“, die Informationen seien dazu zu intransparent.

Ein „Weiter so“ dürfe es daher nicht geben. Darin würden sie auch von den Wählern bestärkt. „Das ist eine der ganz großen Rückmeldungen, die wir haben. Die Bürger sagen, wir haben die Schnauze voll, wir wollen den Klüngel nicht mehr.“ Damit erreicht die neue Vereinigung offenbar vor allem die Protestwähler in Mettmann, die eben nicht nur mit dem Bürgermeister, sondern auch mit den etablierten Parteien unzufrieden sind. „Es gibt viele Mettmanner, die aus Frust gar nicht mehr in die Innenstadt kommen“, sagt Andreas Konrad. Welchen Stimmenanteil ihr das verschafft? Das können selbst die Akteure selbst kaum einschätzen bei einer derart spannenden Kommunalwahl in Mettmann, bei der so viele Variablen noch offen sind.

Wetten allerdings liegen derzeit bei um die zehn Prozent. „Wir sind gar nicht so unoptimistisch“, sagt Andreas Konrad. Wobei der neuen Wählergemeinschaft durchaus auch Gegenwind entgegen schlägt. Teilweise gibt es sehr persönliche Kommentare zu einzelnen Akteuren, andere beziehen sich aufs Geschäft. „Die sollen erst mal liefern“, heißt es, und dieses Anspruchs sind sich die Protagonisten sehr wohl bewusst.

Sie wollen daher das Versprechen, das der Titel ihrer Wählergemeinschaft gibt, einlösen und sich auf ihre ganz eigene Weise der Sache widmen: Ab Montag sollen in kurzen Videosequenzen Experten zu speziellen Themen befragt werden. Das Thema der ersten Woche lautet „Klima“. Auch die Bürger sollen die Gelegenheit erhalten, Fragen zu stellen, die der Experte beantwortet. „Das ist ein neues Format“, kündigt Axel Ellsiepen an, das wegführen soll vom bisherigen Politgeschäft, „wir wollen uns nicht mehr mit diesen Meinungen, Egoismen und Reflexen beschäftigen“, fügt Andreas Konrad hinzu.

Die Videos sind dann auf der Internetseite der Wählergemeinschaft „Zur Sache! Mettmann“ und auf der Facebook-Seite zu sehen.

(arue)
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