Mettmann Neue Initiative mischt die Politik auf

Mettmann. · Andreas Konrad und Axel Ellsiepen gründen mit Gleichgesinnten eine Wählergemeinschaft: „Zur Sache! Mettmann“

 Das Markenzeichen der Wählergemeinschaft ist das Lastenrad. Gegründet wurde „Zur Sache! Mettmann“ von Rainer Dittel, Axel Ellsiepen, Frank Runkel, Linda Neidel, Dagmar Pape, Andreas Konrad (v.l.) sowie Christian Engelberg, Jörg Paffrath und Ali Ekber Ersoy.

Das Markenzeichen der Wählergemeinschaft ist das Lastenrad. Gegründet wurde „Zur Sache! Mettmann“ von Rainer Dittel, Axel Ellsiepen, Frank Runkel, Linda Neidel, Dagmar Pape, Andreas Konrad (v.l.) sowie Christian Engelberg, Jörg Paffrath und Ali Ekber Ersoy.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die politische Landschaft in Mettmann ist um eine Wählergemeinschaft reicher: Andreas Konrad und Axel Ellsiepen, vormals Vorstände des Vereins Mettmann-Impulse, haben eine neue Wählergemeinschaft gegründet. Sie heißt „Zur Sache! Mettmann“ und will sich zur Kommunalwahl im September dem Votum der Bürger stellen. Noch gibt es nicht genügend Kandidaten für jeden der 21 Stimmbezirke in der Stadt Mettmann, doch die Wählergemeinschaft wirbt um weitere Mitglieder. Ein eigener Bürgermeisterkandidat soll nicht aufgestellt werden. Eine Wahlempfehlung für die bisher bekannten Kandidaten gibt es jedoch ebenfalls nicht: „Es geht uns um die Sache, nicht um die Person“, sagt Axel Ellsiepen.

Anfang Mai hatten Andreas Konrad und Axel Ellsiepen bekannt gegeben, von ihren Vorstandsämtern bei Mettmann-Impulse zurückzutreten. Von den übrigen Verantwortlichen des Vereins trennte sie die Vorstellung zu dessen Zielen.

Dort wirken, wo Vereinsarbeit aufhört und Politik beginnt

Konrad und Ellsiepen, fachkundige und durchaus unbequeme Kritiker der aktuellen Entwicklungen in Mettmann, wollten größeren Einfluss nehmen und auch dort wirken, wo Vereinsarbeit aufhört und Politik beginnt. Nur folgerichtig ist es daher, dass sie nun mit sechs weiteren Gründungsmitgliedern – und einer Reserve, die eigenen Aussagen zufolge offenbar noch um einiges größer ist – eine Wählergemeinschaft ins Leben rufen, um bei den Entscheidungen des Rates und seinen Ausschüssen mitzuwirken.

Gründer bemängeln unter anderem „Parteigeplänkel“

Ihre Mitstreiter sind Linda Neidel (Assistentin der Geschäftsführung: „Die Stadt wird vor allem für junge Menschen immer unattraktiver“); Dagmar Pape (Industriekauffrau, Betriebsratsmitglied und IG-Metall-Delegierte: „Es gibt keine pragmatischen Entscheidungen in Mettmann, und sie fallen viel zu langsam“); Frank Runkel (Unternehmer im Einzelhandel: „Mich stört, dass Politik in Mettmann nicht nach der Sache entscheidet, sondern parteiorientiert. Und der neue Wirtschaftsförderer hat sich mir auch noch nicht vorgestellt“); Rainer Dittel (selbstständiger Kfz-Mechaniker: „Das Parteigeplänkel und das Hin- und Her-Gefuchtel ärgern mich. Es ist katastrophal in Mettmann, weil nichts entschieden wird“) und Ali Ekber Ersoy (Selbstständiger: „Ich bin vor 20 Jahren aus Ratingen nach Mettmann gezogen. Ich habe einen drei Jahre alten Sohnemann, und ich frage mich, wohin diese Politik zum Beispiel bei Schulen noch führt“). Zu den Gründungsmitgliedern gehören außerdem Christian Engelberg und Jörg Paffrath, die bei dem Pressegespräch am Freitagabend nicht anwesend sein konnten.

„Wir wollen für alle, die ein ,Weiter so’ in Mettmann nicht mehr wollen, einen Gegenentwurf präsentieren“, sagt Andreas Konrad. Daher standen sie interessierten Bürgern am vergangenen Samstag auf dem Jubiläumsplatz/ Ecke Mühlenstraße zu Gesprächen bereit, stellten sich den Menschen vor und erläuterten ihre politischen Standpunkte und werden am heutigen Montag, 8. Juni, mit Experten ein Fachgespräch zum Thema kommunaler Haushalt und Haushaltskonsolidierung führen, um die Ergebnisse in Impulse für die weitere politische Diskussion fließen zu lassen.

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