Mettmann Stadt stellt sich hinter Steinbruchpläne

Mettmann. · Zwischen Bürgermeister Dinkelmann und den Eigentümern gab es ein Gespräch.

 Dieses Areal bleibt so wie es ist. Der schöne Ausblick ist auch eine touristische Attraktion.

Dieses Areal bleibt so wie es ist. Der schöne Ausblick ist auch eine touristische Attraktion.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Stadtverwaltung und die Eigentümergesellschaft des Kalksteinwerks Neandertal haben sich im Rathaus getroffen und über die künftige Nutzung des Areals gesprochen. Wie Christian Barra, Pressesprecher der Stadt Mettmann, am Donnerstag mitteilt, bestand Einigkeit darüber, dass die Eigentümer zunächst ihre Projektideen konkretisieren.

Bei einer Veranstaltung der Gesellschaft Verein zum selben Thema war behauptet worden, die Stadt habe eine Unterstützung für eine Nachnutzung eines Teilbereichs des Kalkwerkareals abgelehnt. „Dies ist definitiv falsch“, so Barra.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann habe vielmehr zugesagt, dass er die Abstimmung eines Konzepts, das die Ziele und Rahmenbedingungen des „Masterplans Neandertal“ berücksichtigt, bei der Kreisverwaltung Mettmann und der Bezirksregierung Düsseldorf unterstützen werde.

Zur Vorgeschichte: Im Verlauf des Prozesses „Masterplan Neandertal“ waren seinerzeit auch Ideen für eine Nachnutzung des Geländes der Kalksteinwerke entwickelt worden. Es entstand ein „Teilräumliches Konzept Kalksteinwerke-Areal“ mit Flächen für ökologische Entwicklung, Wanderwegen und Themenrouten, Angeboten für Freizeitsportler, Parkplätzen, freizeitwirtschaftliche Nutzungen sowie einem Tagungshotel, das insbesondere mit dem Neanderthal Museum zusammenarbeitet. Vorrangiges Ziel war es, die Hochfläche als Entlastungsraum für den ökologisch empfindlichen Talraum zu entwickeln.

Jugendherberge, Hotelbetrieb und Gastronomie vorgesehen

Das Konzept wurde überarbeitet: Am bewaldeten Sedimentationsbecken soll jetzt ein Vogelschutzgebiet mit Beobachtungstürmen entstehen, auf Wanderwegen sollen Kinder „Evolution spielend erleben“. Um das Museumsumfeld zu entlasten, sollen Parkplätze für Pkw, aber auch für Wohnmobile geschaffen werden. Eine Jugendherberge, ein „Haus der Sinne“ sowie eine „Ökologische Bildungsstätte“ mit Gastronomie, Hotelbetrieb und Spa sind ebenfalls vorgesehen. „Steinzeit und Kalkabbau sollen dargestellt werden“, sagt Eigentümer Willi Schaefer und betont, dass lediglich zehn Prozent der gesamten Fläche des Bruchs gestaltet werden. 90 Prozent bleiben also unberührt und gehören weiter der Natur. Als oberste Prämisse gelte die Vermittlung von Wissen über den Neandertaler sowie den historischen Kalksteinabbau im Tal.

Das neue Konzept steht in enger Verbindung zum Masterplan Neandertal. Dazu zählen die Aufwertung des zentralen Talraums im unmittelbaren Museumsumfeld mit deutlich mehr Aufenthaltsqualität, der Bau eines urzeitlichen Spielplatzes und die Renaturierung der Düssel und des Mettmanner Baches sowie die Besucherlenkung im gesamten Talraum. Nachdem nunmehr das Ende des Kalksteinabbaus näher komme, so Bürgermeister Dinkelmann, sei es verständlich, dass Ideen zur Nachnutzung wieder ins Blickfeld rückten. Vorstellbar sei dort eine umweltverträgliche, maßvolle Nutzung des Geländes, die mit den Interessen des „Masterplans Neandertal“ im Einklang stehe und zugleich die Ziele des Regionalplans berücksichtige.

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