Themenwoche Müll & Umweltschutz Memo kämpft für mehr Nachhaltigkeit

Mettmann. · 2017 gründeten drei Frauen aus Mettmann das Netzwerk „Memo“. Sie setzen sich für mehr Umweltbewusstsein und die „essbare Stadt“ ein.

 Ilona Bungert-Dellit, Gründerin von Mettmann morgen (Memo), zeigt eine Ansicht der Interseite.

Ilona Bungert-Dellit, Gründerin von Mettmann morgen (Memo), zeigt eine Ansicht der Interseite.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Angefangen hat alles mit einer Idee, die mit Nachhaltigkeit auf den ersten Blick nicht direkt etwas zu tun hat – und die aus einer anderen Stadt stammt. Dort hängten Bürger Schals und Mützen an einen Baum, damit obdachlose Menschen etwas Warmes für den Winter mitnehmen konnten. Für Mettmann organisierten diesen „Baum der Menschlichkeit“ Ilona Bungert-Dellit, Nicola Hengst-Gohlke und Ria Garcia. „Dann kam noch Claudia Aust dazu“, erinnert sich Ilona Bungert-Dellit. Das war 2017.

Schnell fragten sich die Frauen, was sie noch tun könnten, und das Thema „Nachhaltigkeit“ geriet in den Fokus ihres Engagements. „Wir haben dann Mitstreiter gesucht“, berichtet Bungert-Dellit, „die sich für ein Netzwerk der Nachhaltigkeit in Mettmann interessieren.“ Das hat den treffenden Namen „Memo“ erhalten: „Mettmann morgen“.

Besonders einprägsam zu Anfangszeiten war ein ökologischer Stadtrundgang mit einem Experten. „Er hat uns gezeigt, dass er immer eine Gabel und ein paar Samen dabei hat. Kurz die Erde aufgekratzt, Samen rein, Erde wieder darüber und fertig.“ So ist es kein Wunder, dass auch Urban Gardening, also die gärtnerische Nutzung städtischer Flächen, ein wichtiges Thema für das Nachhaltigkeitsnetzwerk ist. Darunter fällt auch das Projekt „Essbare Stadt“, das es bereits in vielen Städten gibt und den Anbau von Lebensmitteln im urbanen Raum vorsieht. 2018 wurde die erste Nachhaltigkeitsmesse in der Kulturvilla auf die Beine gestellt. „Wir hatten 15 Stände und viele Interessierte“, erzählt Bungert-Dellit. Deshalb sollte in diesem Jahr die zweite Auflage der Nachhaltigkeitsmesse im Berufskolleg stattfinden und doppelt so groß werden. „Aber dann kam Corona. Wir haben lange gewartet, am Ende mussten wir die Messe absagen“, sagt Bungert-Dellit. Überhaupt habe Corona die Aktivitäten von Memo auf Eis gelegt. „Wir haben uns immer regelmäßig einmal im Monat getroffen.“

Diese Treffen dienten dem Austausch, aber auch der Entwicklung neuer gemeinsamer Ideen. Doch auch diese Treffen mussten nun abgesagt werden, genauso wie der geplante gemeinsame Spaziergang im November.

Trotzdem ist Memo weiter aktiv. Denn es wurde bereits einer der Weihnachtsbäume in der Mettmanner Innenstadt reserviert, der zum Thema „Nachhaltigkeit“ geschmückt wird. „Wir werden alte CDs mit nachhaltigen Sprüchen aufhängen“, verrät Bungert-Dellit.

Sätze wie „Drucke nicht alles aus“ oder „Verpacke deine Geschenke in Altpapier“ sollen den Passanten das Thema „Nachhaltigkeit“ ins Bewusstsein rufen. „Man kann so viel tun: Weihnachtsdeko selbst basteln, Blumensamenbomben selbst machen, auch Wachstücher lassen sich ganz leicht selbst herstellen.“

Natürlich soll die zweite Nachhaltigkeitsmesse nachgeholt werden, sobald es die Umstände zulassen. Memo steht sozusagen in den Startlöchern, um wieder aktiver in der Öffentlichkeit zu werden. Die Veränderungen in der Stadtverwaltung sieht das Netzwerk positiv.

„Die Wünsche, die wir haben, kennt Bürgermeisterin Sandra Pietschmann alle. Sie lebt selbst Nachhaltigkeit“, erklärt Bungert-Dellit. Auch die essbare Stadt stehe auf ihrer Agenda. „ Memo ist für unsere kleine Stadt wichtig“, meint sie.

„Man kann als einzelner schon sehr viel tun. Man muss nicht immer in Riesenschritten denken.“

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