Nachwuchsbands auf der Bühne

Nur noch wenige Stunden, dann geht es für heimische Nachwuchsbands vom Proberaum auf die große Bühne. Im Hildener Area 51 wird der Bandcontest des Kreises Mettmann ausgetragen.

Nachwuchsbands auf der Bühne
Foto: Nadine Müller

Kreis Mettmann. Ein paar Tage lang hat er die Öffentlichkeit schmoren lassen — dann erklärte Bob Dylan, dass er den Literatur-Nobelpreis annehmen wird. Die Verleihung der Auszeichnung hatte jedoch auch schon ohne das Schweigen des 75-Jährigen Amerikaners für Wirbel gesorgt: Zum ersten Mal in seiner Geschichte war der Preis an einen Musiker gegangen.

Nigel Görtz, Back to Atlantis

Was bei manchem Kritiker aus der Literatur-Szene für Unmut sorgte, wirkt auf andere als Ansporn — zum Beispiel für junge Musiker aus der Region. „Bob Dylan ist ein Künstler, der die Musik besonders geprägt hat. Natürlich hat man solche Menschen als Vorbilder im Hinterkopf“, erzählt etwa Nigel Götz. Der Gitarrist und Sänger der Band „Back to Atlantis“, die ihre Wurzeln in Erkrath, Hilden und Langenfeld hat, erklärt, was Dylan zu einem geeigneten Vorbild für Musiker macht: „Er hat einfach diesen besonderen Stil, gewisse Dinge im richtigen Moment rüber zu bringen.“

Gerade hier zeigt sich eine Parallele zwischen dem Weltstar und der aufstrebenden Band von nebenan: Beide charakterisieren sich auch dadurch, Dinge musikalisch anzusprechen, die andere nur ungern thematisieren. Feiner Unterschied: Was bei Dylan die in Schieflage geratene Weltlage ist — etwa in „Blowin’ in the wind“ —, sind bei „Back to Atlantis“ Themen wie Selbstmord oder Verlustängste. „Wir singen über das, was uns im Alltag bewegt, aber über das niemand spricht“, sagt Nigel Görtz. Anders als Dylan verpacken die fünf Jungs von „Back to Atlantis“ ihre Nachricht jedoch nicht in Folk- oder Rock-Musik — sie stehen für die Stilrichtungen Post-Hardcore und Screamo. Das seien Subgenres des Punks, erklärt Nigel Görtz.

Nicht nur Görtz und seine Band-Kollegen begrüßen Dylans Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Literatur. Auch Sebastian Kanzcok, Gitarrist bei „At The Moment“ — einer Langenfelder Band — ist begeistert: „Dass er den Preis erhält, ist grandios“. Es sei toll, wenn honoriert werde, welchen gesellschaftlichen Einfluss Liedtexte haben können.

Die Langenfelder, die eine Art melodische Mischung aus Metall, Alternative- und Punk-Musik spielen, haben eins mit dem großen Bob Dylan gemeinsam: Oft erzählen sie in ihren Liedern Geschichten. „Allerdings keine Weltretter-Texte“, erklärt Sebstian Kanzcok jedoch auch gleich den Unterschied zum Weltstar. Vielmehr gehe es in den Texten von „At the Moment“ um alltägliche Themen wie etwa Beziehungen.

Die Chance, ihre Musik und ihre Texte einem größeren Publikum zu präsentieren, bekommen die beiden Bands schon morgen. Beim 19. Bandcontest des Kreises treten sie gegen „Ancorae“ aus Monheim und Mettmann, „Backroads“ und „Lie With Me“ aus Ratingen sowie „Carpet Waves“, „Eleveta“ und „Utopija“ aus Düsseldorf an.

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