Nachbarn des Neanderparks: „Wir wollen keine Eventhalle“

Nachbarn des Neanderparks haben mit dem Bürgermeister über Road Stop gesprochen. Sie schließen eine Klage nicht aus.

Mettmann. „Wir sind nicht gegen eine Bebauung des Neander-parks neben unserem Wohngebiet. Wir wehren uns gegen die Änderung eines gültigen Bebauungsplans, der eine Vergnügungsstätte nicht zulässt“, sagen viele Grundstückseigentümer im Wohngebiet Gut Karpendelle.

Deshalb wehren sie sich gegen eine Eventhalle mit 200 Plätzen, die mit der Ansiedlung der Erlebnisgastronomie Road Stop im Neanderpark an der Marie-Curie-Straße geplant ist.

Das hat am Donnerstag eine Abordnung einer Anwohnergemeinschaft Bürgermeister Bernd Günther noch einmal deutlich gemacht. Gegen das Bauvorhaben hatte es im Rahmen einer öffentlichen Auslegung im Rathaus mehr als 70 Einwendungen gegeben. Bürger hatten im vergangenen Jahr im Planungsausschuss gegen eine Änderung des Bebauungsplanes protestiert.

Als die Road-Stop-Pläne im vergangenen Jahr bekanntwurden, lösten sie in dem angrenzenden Wohngebiet eine Welle des Protests aus. Daraufhin wurden im Internet auf Facebook Stimmen von Hunderten von Road-Stop-Befürwortern gesammelt.

Die unterschiedlichen Interessenlager beider Gruppen sollen sogar dazu geführt haben, dass Kinder aus dem Wohngebiet Gut Karpendelle von anderen Kindern, deren Eltern ein Road-Stop-Restaurant befürworten, auf dem Schulhof angegangen wurden. „Deshalb möchten wir unsere Namen nicht sagen“, erklärte am Donnerstag eine Bewohnerin.

Sie wie auch viele ihrer Nachbarn verstehen nicht, „warum die Stadt Vorgaben verändert, unter deren Annahme wir unsere Häuser gebaut haben.“ Sie befürchten, dass eine Eventhalle für sie viele Nachteile bringen wird.

„Nutzung nach 22 Uhr, zehn erlaubte Überschreitungen der geltenden Lärmemissionsgrenzen in unmittelbarer Nachbarschaft“, sagen sie. Zudem befürchten sie mehr Autoverkehr im Wohngebiet. Ein schlüssiges Verkehrs- und Parkkonzept vermissen sie.

Schon heute, so Frank K., würde ein Spielplatz am Rande des Wohngebiets zum „Vorglühen“ genutzt. „Dann liegen Müll und Scherben auf dem Spielplatz rum.“ Der Weg entlang des Spielplatzes soll später zum Road Stop führen. Deshalb fordern die Bürger ein neues Wegekonzept.

Sollten Investor und Stadt an der Eventhalle festhalten, werden die Anwohner gerichtliche Schritte erwägen. Road-Stop-Geschäftsführer Carsten im Brahm hat es abgelehnt, vor dem nächsten Planungsaustausch mit den Anwohnern zu sprechen. „Danach bin ich bereit, mit jedem zu sprechen. Aber erst einmal muss natürlich die Politik informiert werden“, sagt im Brahm.

Am 15. Mai kommt die Ansiedlung von Road Stop wieder auf die Tagesordnung. „Vielleicht wird dann auch so lange und intensiv diskutiert wie zuletzt über die Schaffung einer Hundewiese in Mettmann“, sagen die Bürger.

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