Museum im Gut Heresbach

Das Bürgerforum hofft auf Fördergelder und würde im Haupthaus gerne eine landwirtschaftliche Sammlung einrichten.

Mettmann. Nicht nur die Rettung der Overhoffschen Höfe in der Innenstadt hat sich das Mettmanner Bürgerforum zum Ziel gesetzt. Die engagierte Bürgerschaft will auch das denkmalgeschützte Gut Heresbach an der Stadtgrenze zur Ortschaft Schöller vor dem weiteren Verfall bewahren. An den Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des Gutes, auf dem 1496 Konrad Heresbach geboren wurde, hat der Zahn der Zeit erbarmungslos genagt.

Zunächst, so Peter Feyen, Vorsitzender des Bürgerforums, sollte das Haupthaus der Hofanlage saniert werden. „Wir wollen uns bei den ersten Sanierungsmaßnahmen auf das vordere Haupthaus konzentrieren“, sagt er. Dafür müsste das gesamte Holzständerwerk des Daches freigelegt und von möglichem Schädlingsbefall befreit werden.

Um die Rechnungen für diese Arbeiten bezahlen zu können, hofft das Bürgerforum auf Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Mitte März wird sich laut Feyen entscheiden, wie viel Geld bereitgestellt wird. „Wir machen uns Hoffnung auf einen Betrag von rund 40 000 Euro für die Anschubfinanzierung.“

Und im Juni soll sich bei der Bezirksregierung in Düsseldorf entscheiden, ob das Denkmal Gut Heresbach gefördert wird. „Dass wir dazu gehören, ist ziemlich wahrscheinlich“, sagt Feyen. Dafür will die Denkmalbehörde wissen, welche Nutzung einmal vorgesehen ist.

Auf die rund 200 Quadratmeter Nutzfläche des Wohnhauses könnte nach den Vorstellungen des Bürgerforums ein Industrie- und Landwirtschaftliches Museum eingerichtet werden. Feyen: „Vielleicht kombiniert mit einem kleinen Gartencafé im Innenhof, der eine schöne Weinstockfassade hat.“ Weiterhin ist geplant, die alte Obstwiese mit neuen Obstbäumen besser nutzbar zu machen.

Die Restaurierung des Backhauses möchte das Bürgerforum im Frühsommer durchführen. Noch in dieser Woche wird eine Hildener Firma, die sich auf Holzsanierung spezialisiert hat, das Ständerwerk des Backhauses begutachten.

Die Ausfachungen zwischen dem Fachwerk sollen unter Anleitung des erfahrenen Hochdahler Restaurators Meinhard Sucker in Form eines Seminars erneuert werden. Aber auch der Westerwälder Backofen soll saniert werden. Im November des vergangenen Jahres hatte sich das Bürgerforum dafür eingesetzt, dass einige Löcher in den Dächern der Hofanlage repariert wurden.

Ebenfalls in dieser Woche wird auf Gut Heresbach ein Experte für Architektur und Denkmalschutz der Fachhochschule Köln erwartet, der mit Studenten die gesamte Anlage vermessen und dokumentieren wird, da es von dem Gut bislang keinerlei Pläne gibt.

Nach ersten Gesprächen und einer Besichtigung wartet Vereinsvorsitzender Feyen auf eine Stellungnahme der Stadt, ob die Möglichkeit bestünde, das größte Wirtschaftsgebäude anzumieten, um dort künftig Salz für den Winterdienst zu deponieren und das städtische Möbellager unterzubringen.

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