550 Ehrenamtler absolvieren 1600 Einsätze Mobile Lebensretter suchen Verstärkung

Mettmann · Die ersten Minuten sind oft entscheidend und dass so mancher Herz-Kreislauf-Stillstand doch gut ausgeht, ist Mobilen Rettern zu verdanken. Eine Bilanz.

 Wer sich anschließen möchte, kann das System via portal.mobile-retter.org/me aktiv unterstützen.

Wer sich anschließen möchte, kann das System via portal.mobile-retter.org/me aktiv unterstützen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(von) In der Ruhe liegt die Kraft und manchmal zählt jede Zehntelsekunde. Nicht nur beim sportlichen Wettkampf gilt beides, ebenso bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Um hier parat zu sein, formierte sich das Projekt mit dem Namen Mobile Retter. Es hat das Ziel, die Rettungskette entscheidend zu ergänzen. Ehrenamtliche qualifizierte Mobile Retter werden über eine App alarmiert und können, wenn sie bei einem Notfall in der Nähe sind, Hilfe leisten, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Einen besonderen Beitrag für schnellstmögliche Hilfe leistet dabei das smartphonebasierte Alarmierungssystem. Am 6. November 2020 wurde der Startschuss für die „Mobilen Retter“ gegeben. Seither werden qualifizierte Ersthelfer zu Einsätzen hinzugerufen, bei denen es Hinweise auf einen Herz-Kreislauf-Stillstand gibt. Parallel zu Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug wird durch die Leitstelle des Kreises Mettmann eine Alarmierung über die Mobile-Retter-App ausgelöst. Das System ortet dann registrierte Ersthelfer im unmittelbaren Umkreis des Einsatzortes und sendet eine Anfrage auf deren Smartphone. Bis zu zwei der aktuell über 550 ehrenamtlichen Mobilen Retter, deren Standort per GPS-Abfrage ermittelt wird, können den Einsatz übernehmen und oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein, um bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einzuleiten, die gerade in den ersten Minuten entscheidend sind.

„Seit dem Start des Systems ist dies bereits in rund 1600 Fällen geschehen. Dabei treffen die Mobilen Retter durchschnittlich bereits in weniger als dreieinhalb Minuten am Einsatzort ein“, bilanziert Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Und damit diese Quote weiterhin erreicht wird, werden weitere ehrenamtliche mobile Retter gesucht. Wer sich den Mobilen Rettern anschließen möchte und beruflich oder ehrenamtlich bereits folgende und ähnliche Qualifikation vorweisen kann, kann das System https://portal.mobile-retter.org/me aktiv unterstützen: Angehörige von Hilfsorganisationen und des THW, Ärzte, Rettungsdienstmitarbeitende, Feuerwehrleute, Gesundheits- und Krankenpfleger und -pflegerinnen, Einsatzersthelfer und -helferinnen Alpha/Bravo (Sanitätsausbildungsstufen der Bundeswehr). Einfach die Mobile-Retter-App herunterladen, registrieren und für ein Training anmelden.

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