Radsport Mit Rennrad oder Hollandrad durchs Tal

Mettmann. · Bei der Fahrt des RV Edelweiss durchs Neandertal gab’s verschieden lange Strecken.

 Hoher Spaßfaktor: Bei der Radtourenfahrt durchs Neandertal ging es erst in zweiter Linie um eine möglichst hohe Geschwindigkeit.

Hoher Spaßfaktor: Bei der Radtourenfahrt durchs Neandertal ging es erst in zweiter Linie um eine möglichst hohe Geschwindigkeit.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Bereits früh am Morgen hatte sich Winfried Meier auf den Weg gemacht – aus Menden im Rhein-Sieg-Kreis nach Hochdahl, wo er um kurz nach neun Uhr schon am ersten Kontrollpunkt beim Fahrradgeschäft Radsport Michalsky in Hochdahl vorbeifuhr. Nach 115 Kilometern durch das landschaftlich anspruchsvolle Gebiet des Neandertals würde Meier später am Tag wieder an dieser Stelle enden. Vier, fünfmal, sei er die Radtourfahrt (RTF) in Mettmann schon mitgeradelt, erzählt der 54-Jährige: „Es ist eine landschaftlich schöne Strecke, schön bergig und anspruchsvoll.“ Im Frühjahr habe der Radsportler des RTW Menden sein Training auf Mallorca absolviert. Für Mettmann fühle er sich daher fit. Und das Wetter, sonnig, mit leichter Brise, sei optimal für eine solche Tour. Nach dem Abstempeln der Starterkarte und einem kräftigen Schluck Wasser steigt Meier auf sein Rad und fährt davon.

„Der Streckenverlauf hat sich in den vergangenen Jahren kaum geändert“, verrät Lutz Birkenkamp, Fachwart für Rennsport im RV Edelweiss Mettmann: „Es sind verkehrsarme Strecken mit viel Grün, bergig, leicht profiliert und gut für eine persönliche Herausforderung.“ In der Regel sei das Alter der Teilnehmer bunt gemischt. „Kinder ab fünf, sechs Jahren radeln schon mit. Nach oben ist keine Grenze gesetzt“, erläutert Birkenkamp.

Bei der RTF geht es nicht um Leistung, sondern um Ausdauer: Radsportler, die einem Verein angehören, können hier wichtige Punkte fürs Wertungsheft sammeln. Pro 50 gefahrener Kilometer im Jahr gibt es einen Punkt. Doch so eine Tour eigne sich ähnlich gut für Anfänger, um in Bewegung zu kommen und die Landschaft zu genießen. Radfahren als Breitensport soll damit angeregt werden. „Dass das so angenommen wird, sieht man daran, dass hier nicht nur Fahrer auf Rennrädern unterwegs sind, sondern auch einige mit ihrem Hollandrad kommen“, berichtet Birkenkamp. In den vergangenen Jahren seien zudem einige E-Biker dazugekommen. Und plötzlich fährt eine ganze Gruppe sportlicher Herren vor – im Radlerdress, mit eng anliegender Sonnenbrille und schnittigen Rädern. Es sind Triathleten aus Ratingen und Velbert, die die RTF als Training nutzen, um sich für die Saison weiter in Form zu bringen. Arne Humpert (34) ist zum ersten Mal dabei: „Ich liebe das Bergische und nutze die Ausfahrt heute als Training für meinen Wettkampf.“

Von den 300 erwarteten Teilnehmern fuhren 200 mit

 Max Grünewald (35) fährt mit, obwohl er offenkundig weniger Spaß an der hügeligen Landschaft zu haben scheint. Beide sind seit fünf Jahren im Triathlon verankert, Humpert war davor 15 Jahre im Rennradsport tätig. „Aber warum nur Radfahren, wenn man auch laufen und schwimmen kann“, scherzt Grünewald. Frisch gestärkt und froh gelaunt, ziehen die Sportler weiter. Am Ende eines langen Tages zieht RV-Vorsitzender Steffen Rentsch eine eher nüchterne Bilanz: „Es waren 200 Teilnehmer, die in diesem Jahr mitgefahren sind. Wir hatten bis zu 300 erwartet. Daher ist die Anzahl für uns nicht zufriedenstellend.“ Grund für die vergleichsweise geringe Anzahl sei, vermutet Rentsch, die fehlerhafte Information vieler Wetter-Apps: „Die hatten Regen angekündigt, das hat wohl viele abgeschreckt. Dabei hatten wir ein großartiges, trockenes Wetter.“

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