Mettmanns Bauern fordern Abfalleimer für Hundekotbeutel

Hundehalter entsorgen die Plastiktüten am Wegesrand. Diese verrotten nicht und sind eine Gefahr für Ernte und Maschinen.

Mettmanns Bauern fordern Abfalleimer für Hundekotbeutel
Foto: Janicki

Mettmann. Sigrid Rüttger vom Gut Klein-Bülthausen in Metzkausen ärgert sich seit geraumer Zeit über Hundekotbeutel, die befüllt mit Kot, achtlos in die Felder und auf die Wiesen geworfen werden. Das Problem: Die Plastikbeutel verwittern nicht, sondern belasten zusammen mit dem Kot die landwirtschaftliche Nutzfläche. Der Bürgerverein Metzkausen hatte Vorratsbehälter mit den Kotbeuteln am neuen Sportplatz und an der Siedlung Löffelbeck aufgehängt. Eigentlich eine gute Idee, sagt Rüttger. Aber es fehlen Abfallbehälter für die Tüten.

Die Beutel mit Inhalt müssten eigentlich in der Mülltonne oder in einem Abfallbehälter landen und nicht in der freien Landschaft. Nicht alle Hundehalter nehmen die Beutel wieder mit nach Hause, sondern werfen sie einfach weg. „Das geht natürlich nicht“, sagt Rüttger. Derzeit werden die Felder frisch bestellt. Raps und Gerste können nicht vernünftig wachsen, wenn überall die Kothaufen oder die Plastiktüten liegen. Von den hygienischen Problemen ganz zu schweigen. Es handelt sich bei Früchten des Feldes um Lebensmittel. Gelangt der Kunststoff samt Ausscheidungen übers Heu in den Futtertrog, ist auch die Gesundheit der Tiere in Gefahr. „Wir haben noch immer Anleinpflicht in der Landschaft“, sagt Rüttger.

Aber die Landwirte haben auch Verständnis, dass Hunde ihren Auslauf haben müssen. Spezielle Hundewiesen gibt es in Mettmann nicht. Wolfgang Kohl, Vorsitzender des Mettmanner Tierschutzvereins und Halter von Hunden, hat überhaupt kein Verständnis für Hundebesitzer, die die Kotbeutel in die Natur werfen. „Das gehört sich nicht!“ Aber: Die Beutelspender befinden sich oft nicht da, wo sie eigentlich hingehörten. So stehen an der Blumenstraße und an der Gruitener Straße zwei Spender, am Steinbruch in Mettmann-Süd, wo die Felder vom Halfeshof beginnen, kein Spender. Und: „Ja, es ist richtig, es fehlen Abfalleimer in der Nähe der Beutelspender“, sagt Kohl.

Dass nun überall die Beutel in der Landschaft verstreut herumliegen, ist vor allem ein Umweltproblem — aber nicht nur: Die Plastikbeutel bleiben immer wieder in den Geräten der Bauern hängen und blockieren sie. Und nicht nur das. Dazu kommt, dass die Hundehaufen verpackt hervorragend konserviert werden. Normalerweise sorgen die Schnecken dafür, dass sich der Kot zersetzt. In den Beuteln geht das aber nicht mehr.

Der Anteil von Plastikmüll insgesamt hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen, sagt Sigrid Rüttger. Im Feld und auf dem Acker finden sich Plastiktüten aller Art, Kaffee-to-go Behälter und Tüten von Fastfood. Dies alles belastet die Landwirtschaft und muss per Hand entsorgt werden. Es gibt auch abbaubare Hundekotbeutel. Die sind teurer, belasten aber die Umwelt nicht. Aber auch diese Beutel gehören in den Abfalleimer, nicht aufs Feld.

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