Mettmanner Tafel zieht in eine Eckkneipe

Die Diakonie suchte zwei Jahre lang ein neues Domizil. Ab Sommer gilt eine neue Adresse.

Mettmann. Nach zwei Jahren Suche, „in denen wir gefühlt 100 Objekte begutachtet haben“, wie Michael Reichelt sich scherzend erinnert, ist es nun amtlich: Die Mettmanner Tafel bezieht zum 1. Juli ihr neues Domizil. „Seit zehn Tagen ist die Tinte unter dem Vertrag getrocknet. Wir ziehen in die Römerstraße 2“, bestätigt Gisela Fleter, Verantwortliche der Tafel.

Notwendig geworden ist der Umzug von dem dem Areal an der Eichstraße, an dem die Tafel seit Frühjahr 2006 ansässig war, durch den Verkauf des Hauses durch die evangelische Kirche. „Die Kirchengemeinde wollte sich weder von der Tafel trennen, noch sie hartherzig vor die Tür setzen“, fasste Pastor Bertold Stark, Vorsitzender des Presbyteriums die Umstände zusammen. „Wir unterstützen die Tafel gerne weiter.“

Künftig wird die Kirchengemeinde ein Löwenanteil der Nebenkosten für den Betrieb der Tafel übernehmen, 6000 Euro werden dafür per anno zur Verfügung gestellt. „Die Tafel macht Sinn, wir wollen das Projekt gerne weiter unterstützen“, sagt Pastor Stark.

Bevor nun die Tafel in das neue Zuhause ziehen kann — es handelt sich um ein ebenerdiges Eckgebäude, in dem früher einmal die Kneipe „Zum Schnabel“ war — muss „noch einiges getan werden“. Die neu zu installierende Elektrik plus Heizung übernimmt der Vermieter. Um Malerarbeiten und neue Oberböden müssen wir uns kümmern“, sagt Reichelt, Chef der Diakonie.

Vor allem wird der Umzug eine wahre logistische Herausforderung, die Tafel wird von dem Engagement 50 ehrenamtlicher Helfer getragen.

Aber nicht nur der Umzug selbst mit einem geschätzten Kostenfaktor von 10 000 Euro hat es in sich. Pro Monat bleibt eine Summe von rund 1000 Euro offen. „Wir hoffen auf Unterstützung seitens der Politik, Verwaltung und Bürgern. Aber wir haben natürlich auch schon Ideen geboren, wie wie Spenden bekommen können.“

Einerseits wird über die Gründung eines Fördervereins inklusive Schirmherrn oder Schirmherrin nachgedacht. Andererseits gibt es Überlegungen, einmal im Jahr ein sogenanntes Charity-Essen zu organisieren. Und die Diakonie will die Bürger dazu aufrufen, bei runden Geburtstagen oder Jubiläen auf Geschenke zu verzichten und den Gegenwert der Tafel zu spenden.

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