Mettmanner Mietshaus bei Explosion verwüstet: Ein Toter

Aus bisher ungeklärter Ursache ist es zu einer Explosion in einem Mehrfamilienhaus gekommen: Ein Mensch stirbt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem Toten um den 24 Jahre alten Mieter handelt.

Mettmann. "Es gab zwei Explosionen hintereinander. Das ganze Haus hat gebebt. Ich hab’ zum Fenster rausgeschaut und gesehen, wie Flammen aus dem Fenster der Nachbarwohnung schlugen. Ich hab’ um Hilfe geschrieben, mich schnell angezogen und dann bin ich raus. Das ganze Treppenhaus war schon verqualmt." Andreas Thiemann steht der Schock ins Gesicht geschrieben. Er schaut nach oben, die Wohnung seines Nachbarn ist völlig zerstört. Unter dem Dach klafft ein riesiges Loch im Haus.

Im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses an der Sudhoffstraße in Mettmann hat es am Donnerstag gegen 10.30 Uhr eine heftige Explosion gegeben. Die obere Giebelwand ist durch die Wucht der Explosion herausgebrochen. Tonnenschwere Mauerstücke stürzten in die Tiefe. Glassplitter und Steine wurden 30 Meter Meter weit durch die Luft geschleudert.

Als die Feuerwehr an der Unglücksstelle eintrifft, steht die komplette Wohnung in Flammen. Das Haus wird evakuiert, einige Bewohnern werden mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht.

Nachdem der Brand gelöscht ist und der Rauch sich verzogen hat, entdecken Feuerwehrleute von der Drehleiter aus einen bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichnam in der Wohnung. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um den 24 Jahre alten Mieter handelt. Der Tote kann zunächst nicht geborgen werden. Das Dach der Wohnung sowie Wände drohen einzustürzen. Das Technische Hilfswerk aus Ratingen wird alarmiert, rückt mit schwerem Gerät an, um das Haus zu sichern.

Zur Brandursache kann niemand etwas sagen. "Ob es ein Unglücksfall ist, die Explosion fahrlässig oder vorsätzlich herbeigeführt wurde, können wir erst sagen, wenn unsere Spezialisten in der Wohnung waren", sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe." Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hat die Ermittlungen aufgenommen.

"Ich bin gerade aus dem Haus raus, als es einen fürchterlichen Knall gab. Erst ist ein riesiges Feuerball durch die Mauer geschossen, dann ist ganze Wand runtergekommen". Bernd Schäfers Stimme zittert noch Stunden nach der Explosion. Wäre er wenige Sekunden früher losgegangen, wäre er von herabstürzenden Mauerteilen erschlagen worden.

Die Bewohner des Unglückshauses werden in einer nahen Turnhalle untergebracht und von Helfern des DRK betreut. "Das Haus ist für die nächste Zeit nicht mehr bewohnbar", erklärt Mettmanns Bürgermeister Bodo Nowodworski. Die Stadt hat die zumeist älteren Bewohner in Altenheime und städtische Wohnungen untergebracht.

Irene Wanner aus dem Wohnblock gegenüber der Unglückstelle fegt Scherben vor der Haustür zusammen. "Ich dachte erst, ein kleines Flugzeug sei abgestürzt. Ein Erdbeben kann nicht schlimmer sein", sagt sie und schüttelt den Kopf.

Ein Haus weiter haben sich Polizeibeamte vor der Eingangstür aufgebaut und lassen niemanden ins Treppenhaus. Nur wenige Meter entfernt von der ausgebrannten Wohnung des 24-Jährigen wohnt die Mutter des Toten. Sie wird von einem Notfallseelsorger betreut, während die Bergungsarbeiten weiterlaufen.

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