Mettmanner Kunsthaus in Not

Die Mitgliedsbeiträge reichen nicht, um die Miete zu finanzieren. Es muss dringend eine Idee her, sonst droht im März das Aus.

Mettmanner Kunsthaus in Not
Foto: Achim Blazy

Mettmann. Mit großer Begeisterung, mit Euphorie und Elan sind die Mitglieder des Vereins Mettmanner Kunsthauses vor etwas mehr als einem Jahr von der Lohstraße an die Mühlenstraße gezogen. Dort haben sie in dem alten Bongardschen Haus, ein denkmalgeschütztes und liebevoll restauriertes Gebäude, ein neues Domizil gefunden. Nun drücken den Verein finanzielle Sorgen: „Wir brauchen dringend Sponsoren, neue Mitglieder und Ideen, um finanziell über die Runden zu kommen. Ansonsten ist im März 2017 Schluss“, sagt Sabine Brock, Vorsitzende des Kunsthausvereins.

Der Verein muss monatlich 700 Euro Miete an den Hauseigentümer zahlen, hinzukommen noch mal 100 Euro Nebenkosten. Geld, das der Verein mit seinem bisherigen Konzept nicht erwirtschaften kann. Die Ausstellungen, so Brock, die meist in Verbindung mit der Kunstakademie Düsseldorf standen, waren und sind erfolgreich, brachten aber kein Geld in die Kasse. Und der Jahresbeitrag von 65 Euro bei derzeit 70 Mitgliedern reicht bei weitem nicht aus.

Vorstand und Beirat überlegen nun, wie man zusätzliches Geld generieren kann. „Wir würden gerne einen Bereich in den zwei Etagen als Atelier untervermieten“, sagt Beiratsmitglied Monika Kissling. Der Verein könnte sich auch vorstellen, den Schulen oder der VHS einen Raum für eine Kreativwerkstatt (gegen Bares) zur Verfügung zu stellen.

Lothar Weuthen, der ebenfalls den Beirat angehört, denkt laut darüber nach, an Samstagen einen Musikfrühschoppen anzubieten. Unternehmen könnten dafür als Sponsoren auftreten und im Kunsthaus würde beispielsweise von 11 bis 14 Uhr Jazzmusik gespielt werden. Bei einem Bier oder einem Glas Wein könnten die Gäste im Haus oder (bei gutem Wetter) davor sitzen und ein paar schöne Stunden verleben. „Die Nähe zum Wochenmarkt ist für uns eine gute Möglichkeit, Publikum ins Kunsthaus zu ziehen.“

Eine weitere Möglichkeit, sich bekannter zu machen und Eintrittsgelder einzunehmen, wären Lesungen oder kleine Konzerte, mit denen kulturbegeisterte Menschen ins Kunsthaus gelockt werden könnten, sagt Maria Schwanitz-Fröhlich, ebenfalls Mitglied im Beirat. Oberstes Ziel ist es, das Kunsthaus an der Mühlenstraße als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum zu erhalten. Ein Verein, der Kunsthaus heißt, aber kein Kunsthaus besitzt, das funktioniere nicht. Sicherlich habe sich die Situation mit der Eröffnung der Kulturvilla etwas verändert, sagt Weuthen. Doch man trete nicht in Konkurrenz, sondern seine eine Ergänzung. Klar ist aber auch, dass es nur wenige Menschen gibt, die sowohl in der Kulturvilla als auch im Kunsthaus Mitglied sind. Der Verein will künftig mehr als bisher lokalen und regionalen Künstlern im Kunsthaus eine Plattform bieten. Das Haus, so die einhellige Meinung des Vorstandes, hat etwas Unverwechselbares und ist gerade mit seiner Umgebung und seiner langen Geschichte ein idealer Ort für Kunst im weitesten Sinne.

Für Informationen und Vorschläge ist Sabine Brock zuständig unter der Telefonnummer 02104/776555.

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