Mettmann: Widerstand gegen Tempo 30 wächst

Schon in der Erprobungsphase gehen erste Beschwerden ein.

Mettmann. Vor etwa zwei Wochen wurde auf der Nordstraße Tempo30 eingeführt. Vorerst nur in einer Testphase, denn am 10. Juni wird die Angelegenheit ein Diskussionsthema im Planungsausschuss sein.

"Im Moment kann man noch nicht viel sagen. Die Ferienzeit ist sicherlich nicht repräsentativ", sagt Stephan Kopp, Abteilungsleiter Bauen und Gebäudemanagement.

Bei der Stadtverwaltung behalte man die Situation allerdings im Auge, um in ein paar Wochen sagen zu können, wie sich der Verkehr auf der Nordstraße entwickelt.

Dass es überhaupt zu einer Geschwindigkeitsbeschränkung gekommen ist, führt Kopp auf die Beschwerden der Anwohner zurück. Außerdem wolle man die Sicherheit für die vielen Kinder erhöhen, die die Nordstraße als Schulweg nutzen. Eine Alternative sei ein Parkverbot auf dem jetzigen Parkstreifen. "Aber wo sollen die Anwohner dann parken? Es gibt dort nur wenige Stellplätze", gibt Kopp zu bedenken.

Mit dem Bebauungsplanverfahren "Seibelquerspange" habe die Tempobeschränkung hingegen nichts zu tun, so Kopp. "Sobald die Osttangente gebaut ist, fließt der Verkehr darüber ab. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn beide Straßen möglichst zeitgleich gebaut werden. Grundsätzlich wird es auf der Nordstraße kein höheres Verkehrsaufkommen geben."

Derweil regt sich bereits Widerstand gegen die Regelung. Bei der Stadt gehen Beschwerden ein, die eine Rücknahme der Geschwindigkeitsbegrenzung fordern.

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Marc Ratajczak hat sich zu Wort gemeldet und die Laserkontrollen der Polizei kritisiert, die dort schon stattgefunden haben. "Man hätte den Verkehrsteilnehmern eine Gewöhnungszeit einräumen müssen. Die Abkassiererei der Autofahrer ist nicht in Ordnung", schreibt er in einer Pressemitteilung.

Für den stellvertretenden Wachleiter der Mettmanner Polizei, Ulrich Keßler, sind die Kontrollen dagegen ein normaler Vorgang. "Wir haben erst nach einer Woche kontrolliert. Das ist eine durchaus übliche Karenzzeit, und es ist unsere Aufgabe, die Geschwindigkeitsregelungen zu überwachen." Kontrolliert wurde an drei aufeinander folgenden Tagen, einige Autofahrer wurden auch zur Kasse gebeten. "In etlichen Fällen wurde sogar schneller als 50 km/h gefahren", so Keßler.

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