Mettmann: Stadtplanung - Aus Park-Lust wird Park-Frust

Die Verwaltung rechnet mit 120 Stellplätzen, die während des Baus der Königshof-Galerie fehlen werden.

Mettmann. Wer zurzeit in der Innenstadt einen Parkplatz sucht, hat wenig Probleme. Seit Hertie geschlossen hat, gibt es auf dem Parkplatz Platz satt.

Dass man auf dem Parkdeck seinen Wagen auch ganztägig ohne Parkschein abstellen kann, ist schon lange kein Insider-Tipp mehr. Doch dieser Mettmanner Park-Luxus wird bald für einige Zeit der Vergangenheit angehören.

Am Freitag will der Käufer der Karstadt-Immobilie, Phoenix Development, seinen Bauantrag für die Königshof-Galerie, also den Umbau des alten Karstadt-Hauses und die Überbauung des Parkplatzes präsentieren.

Und schon bald sollen die Bagger rollen. Für eineinhalb Jahre könnte dann in der Innenstadt aus Park-Lust Park-Frust werden.

Allerdings hat die Bauverwaltung im Verkehrsausschuss die größten Befürchtungen für den zeitweisen Wegfall von 300 Parkplätzen während der Bauzeit gedämpft.

"Wir haben an mehreren Tagen Zählungen durchgeführt und festgestellt, dass nie mehr als 120 Fahrzeuge dort standen", erklärte Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec.

Die Autos auf dem Karstadt-Parkdeck würden eher Langzeitparkern gehören. Und die Tiefgaragen seien selten mehr als zur Hälfte oder zwei Dritteln belegt.

Geschorec kommt zu einer relativ entspannten Gesamtbeurteilung: "Der Parkdruck ist nicht so hoch, da zurzeit ja die Geschäfte fehlen. Und wenn sich dies ändert, ist der Parkraum auch wieder da. Phoenix will in einem Parkhaus mehr Parkplätze schaffen, als nun verloren gehen.

Auch Bürgermeister Bernd Günther sieht keinen entscheidenden Engpass, der für die Geschäfte in der Innenstadt während der etwa 18-monatigen Bauphase zum Problem werden könnte: "Wenn wir nur den Parkraum für die Einkäufer sehen, haben wir ausreichend Parkraum. Ein Wirtschaftsförderungs-Problem sehe ich für diese kurze Phase nicht."

Die Suche der Verwaltung nach Ersatzparkflächen für die Bauphase war bisher von Erfolg gekrönt. "Das Problem liegt klar bei den Parkplätzen im direkten Innenstadtbereich", erklärte Geschorec.

"Aber hier sind die Straßen zu eng für zusätzlichen Parkraum." Auch die Bahnstraße und die Poststraße, die von der CDU-Fraktion für mögliche zusätzliche Stellplätze hinterfragt wurden, sieht die Verwaltung als nicht geeignet an.

Ludger Steffen erklärte für die Verwaltung, dass an der Bahnstraße der Hochbordstein auf der ganzen Länge abgesenkt werden müsste, wenn man sie zum Parken freigeben würde.

"Sonst kommt jeder, der sich dort beim Parken sein Auto kaputt fährt, auf uns zu." In der Bahnstraße müsste beim vorgeschlagenen Schrägparken die ganze Parkraumeinzeichnung geändert werden und trotzdem würde es wahrscheinlich zu eng. Gabriele Hruschka forderte für die CDU trotzdem, die Kosten für diese Möglichkeiten zu ermitteln.

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