Verkehr in Mettmann Stadt genehmigt Sichtbehinderung

Mettmann · Wie ein Werbeanhänger an der Champagne die Autofahrer ausbremst. Der Hänger soll versetzt werden.

Vorn der Slogan, dahinter die Sichtbehinderung: So fatal wird an der Champagne geworden – mit Genehmigung der Stadt.

Vorn der Slogan, dahinter die Sichtbehinderung: So fatal wird an der Champagne geworden – mit Genehmigung der Stadt.

Foto: Dirk Neubauer

(dne) Ein Werbeanhänger, zwei blockierte Parkplätze und eine verstellte Sicht für alle Kunden eines Discountermarktes an der Champagne, die vom Supermarktplatz rollen wollen: Dies sorgt seit einigen Tagen für Gesprächsstoff in Mettmann West. Das Besondere an diesem Werbeanhänger: Die Stadt Mettmann selbst hat das zeitlich befristete Parkverbot auf zwei Parkbuchten eingerichtet, um so Platz für die Werbung eines Unternehmens geschaffen.

Denn nach erfolgreicher Kampagne in Metzkausen und Obschwarzbach wirbt die Deutsche Glasfaser zurzeit in Mettmann Süd und Mettmann West darum, die für einen Glasfaserausbau erforderliche Mindestmenge an Verträgen zusammen zu bekommen. Der Mechanismus ist derselbe wie zuvor im Norden der Stadt: Mindestens 33 Prozent aller Haushalte im Zielgebiet müssen sich für zwei Jahre an die Deutsche Glasfaser binden. Dann müssen sie für den Anschluss nichts extra zahlen. Laut der Webseite der Deutschen Glasfaser steht Mettmann Süd zurzeit bei einer Abschlussquote von 22 Prozent. In Mettmann West haben bisher 20 Prozent der Eigentümer unterschrieben. Die Nachfragebündelung läuft bis zum 12. September. Grund genug die Werbetrommel zu schlagen. Diesem Zweck dient die Straßenwerbung der Deutschen Glasfaser. An mehreren Stellen wurden Transparente aufgehängt. Ein Pick-up Transporter trägt eine Werbefläche und auch ein Werbeanhänger wurde an der Champagne platziert, dass er von möglichst vielen Menschen gesehen wird.

Anwohner kritisieren, dass die Stadt dem Werbeanhänger nicht nur einen Parkplatz durch ein temporäres, absolutes Halteverbot frei gemacht hat, sondern die Parkbucht daneben auch; damit die Werbebotschaft ungestört gesehen werden kann. Wer jedoch vom Parkplatz des Discounters auf die Straße fahren will, sieht nach links nur Werbung – und muss sich in kleinen Rucks in die Straße vortasten. Auf Nachfrage teilt die Stadt mit, dass die gefährliche Sichtbehinderung in den nächsten Tagen umgesetzt werden soll.

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