Unterstützung in Mettmann Neues Kühlfahrzeug holt jetzt die Lebensmittel für die Tafel-Kunden

Mettmann · Dank vieler Sponsoren und Spender konnte die Tafel ihr 14 Jahre altes Fahrzeug nun durch einen neuen Transporter ersetzen – wegen Lieferverzögerungen aber später als geplant.

 Gisela Fleter und Fahrer Frank Schnaare freuen sich über den neuen Kühlwagen.

Gisela Fleter und Fahrer Frank Schnaare freuen sich über den neuen Kühlwagen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)/Köhlen, Stephan (teph);

Täglich sind die beiden Kühlfahrzeuge der Tafel Mettmann, ein Mercedes Vito und ein Ford, im Einsatz, fahren quer durch die Stadt, um wertvolle Lebensmittel von Supermärkten und Großhändlern abzuholen. Regelmäßig verlassen die Tafel-Wagen auch den Kreis für Sonderfahrten nach Düsseldorf, Neuss und Dormagen, um bei den kooperierenden Tafeln der Nachbarstädte Ware abzuholen oder Produkte untereinander zu tauschen, einander auszuhelfen. Einmal pro Woche, jeden Mittwoch, fahren die Ehrenamtler mit den Fahrzeugen dann auch noch bei Kunden vorbei, die nicht mehr gut zu Fuß oder kurzfristig erkrankt sind, und nicht selbst zu den Ausgaben der Tafel kommen können. Wie viele Kilometer die Fahrzeuge pro Monat abreißen, kann Leiterin und Mettmanner-Tafel-Gründerin Gisela Fleter gar nicht so genau sagen. Doch kurzum: Die Kühlfahrzeuge sind für den Verein und ihre unverzichtbare Arbeit für Bedürftige von fundamentaler Bedeutung. Allerdings auch kostspielig. Besonders dann, wenn Reparaturen anstehen.

Dieser Fall war nun bei dem älteren der beiden Fahrzeuge eingetreten, berichtet Fleter: „Wir brauchten dringend ein neues Kühlfahrzeug, denn das alte war jetzt schon 14 Jahre alt.“ Die Kühlung fiel immer mal wieder aus, das Auto wurde immer wieder notdürftig repariert. Doch bald stand die Frage der Wirtschaftlichkeit im Raum. Das Fahrzeug, war schnell klar, musste ersetzt werden. Am Ende und mit der Zusage einiger Sponsoren (siehe Infokasten), entschied sich der Verein für eine Neuanschaffung. Ein Mercedes Vito, gleiches Modell wie der Vorgänger, sollte es werden.

„Eigentlich“, verrät Fleter, „sollten wir das Fahrzeug schon im Oktober vergangenen Jahres bekommen, doch auch hier verzögerte sich die Auslieferung.“ Aus Oktober 2022 wurde März 2023. „Weil das neue Auto später kam als geplant, mussten wir das alte Fahrzeug jetzt doch noch mal durch den TÜV bringen und zwei neue Winterreifen kaufen.“

Seit Mitte dieses Monats ist der Neue aber endlich da und längst im Einsatz für die Mettmanner Tafel. Das alte Gefährt konnte noch für ein paar Euro veräußert werden. „Wir hatten bei der Neuanschaffung durchaus überlegt, ob es ein Elektrofahrzeug sein sollte, uns aber dagegen entschieden.“ Der Verein hätte bei einem E-Modell weitere Investitionen tätigen müssen, etwa für die Installation einer Zuleitung für den Stromanschluss, um das Fahrzeug vor Ort laden zu können. Letztendlich wählte die Tafel erneut ein klassisches Dieselfahrzeug, mit dem die ehrenamtlichen Fahrer vertraut sind.

Rund 60 Helfer zählt die Mettmanner Tafel aktuell, überwiegend ältere Ehrenamtler. „Im vergangenen Jahr konnten wir viele Ehrenamtler dazu gewinnen.“ Fleter ist um jede Hilfe froh und dankbar und sagt, dass die Arbeit mit dem bestehenden Team derzeit gut klappt. „Dennoch wäre es natürlich immer schön, auch ein paar jüngere Ehrenamtler zu haben, die auch mal als Springer mitmachen können, wenn jemand ausfällt.“ Denn die Arbeit der Tafel wird nicht einfacher. „Durch Pandemie, den Ukrainekrieg und die jetzt folgende Inflation haben wir vermehrt Anfragen“, stellt die Leiterin fest.

Aktuell versorgt die Tafel knapp 730 Menschen in der Stadt, darunter 320 Kinder. Die Phase, in der nahezu täglich neue Anmeldungen eintrudelten, sei glücklicherweise vorbei. „Aber es kommen immer mal wieder neue Kunden dazu“, stellt Fleter fest. Besonders schwierig sei es derzeit mit der Beschaffung von Lebensmitteln.

Dass die Supermärkte mittlerweile aufgrund der steigenden Preise und im Sinne der Nachhaltigkeit besser wirtschaften, sodass am Ende eines Tages weniger Produkte als Überschuss zur Abgabe bereitstehen, „merken wir extrem. Besonders fehlt es uns an Kühlartikeln wie Käse, Wurst und Milch. Aber auch Obst und Gemüse, die sehr teuer geworden sind, werden weniger abgegeben“, so Fleter. Alle anderen Produkte versucht die Tafel in ausreichenden Mengen für ihre Kunden vorzuhalten. „Wenn uns mal was fehlt, tauschen wir uns mit den anderen Tafeln im Kreis, mit Erkrath und Velbert beispielsweise, aus.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort