Mettmann: Schützen haben Super-Kaiser

Brauchtum: Die St. Sebastianer hieven Stefan Prangenberg zum dritten Mal auf den Thron.

Mettmann. Das Jahr 2010 wird als ein ganz besonderes in die Annalen der St.Sebastinaus Schützenbruderschaft eingehen. Sie feiert ihr 575-jähriges Bestehen und sie hat mit Andrea und Stefan Prangenberg ein Kaiserpaar, das zum dritten Mal die Bruderschaft repräsentieren wird.

Weil am Sonntagabend niemand Ambitionen zeigte, auf die Königsplatte zu schießen, setzte sich der Vorstand nach Beratungen mit Präses Markus Bosbach und Bürgermeister Bernd Günther über die eigene Satzung hinweg, die besagt, dass ein König erst nach fünf Jahren erneut den Thron besteigen darf. Andrea und Stefan Prangenberg hatten 2007 als Kaiserpaar abgedankt.

Doch weil kein Nachfolger für das scheidende Königspaar Heike und Rolf Glauer in Sicht war, ließ sich Stefan Prangenberg überreden, noch einmal die Regentschaft der Bruderschaft zu übernehmen. Was Präses Bosbach mit den Worten kommentierte: "Gute Entscheidungen"

Am Montagabend wurde das neue Kaiserpaar unter großen Beifall der rund 400 Gäste im Festzelt inthronisiert. Bei tropischen Temperaturen im Festzelt lief dem neuen Kaiser der Schweiß von der Stirn, als ihm Präses Bosbach das schwere Königssilber über die Schultern legte.

Zuvor hatte 1.Brudermeister Uwe Büssers dem scheidenden Königspaar gedankt: "Ihr habt die Bruderschaft hervorragend vertreten."

Präses Bosbach hatte passend zum Anlass zwei Kaiser’s Plastiktüten dabei. Darin hatte er für die alten und neuen Majestäten St.Lambertus-Sekt mitgebracht.

Ein ganz besonderes Geschenk hatte der für Mettmann zuständige Landtagsabgeordnete Harald Giebels (CDU) dabei. Er überreichte Büssers zum Jubiläum der Bruderschaft die Ehrenplakette NRW. "Die werden wir im Stadtgeschichtshaus ausstellen", sagte der 1. Brudermeister.

Viel Lob gab es für die Johanneskirmes, die Platzmeister Volker Stein mit mehr als 50 Schaustellern und Fahrgeschäften bestückt hatte.

Bürgermeister Bernd Günther dankte der Bruderschaft für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. "Das weiß ich nach den Querelen der vergangenen Tage ganz besonders zu schätzen", sagte er nach dem Krach der Stadt mit der Werbegemeinschaft "Mettmann Impulse".

Mit der Seibelquerspange und der Osttangente gebe es noch gute Möglichkeiten die Innenstadtkirmes auszubauen. Die Schützen quittierten es mit Beifall. Trotz der Kritik einiger Bürger, die Innenstadt für die Kirmes zu sperren, ermunterte evangelische Pfarrer Ernst Schmidt die Schützen dazu, wie die Fußballfans Flagge zu zeige.

Er selbst hatte eine kleine Deutschlandfahne mitgebracht und erhielt dafür vom Publikum großen Beifall. Mit einem Feuerwerk um kurz vor 23 Uhr endete das Schützenfest farbenprächtig und laut.

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