Schule in Mettmann : Vom Umgang mit der Demokratie
Mettmann Hochkarätig besetztes Podium diskutiert im Konrad-Heresbach-Gymnasium mit 210 Schülern.
Das mit der „Demokratie“ ist eine Mitmachorganisation, sagt Politikwissenschaftler Professor Ulrich von Alemann von der Uni Düsseldorf. So gesehen hat das Konrad-Heresbach-Gymnasium (KHG) ordentlich gepunktet. Für die „Woche der Demokratie“ hat die Schülervertretung die Aula geblockt und den dort provisorisch stattfindenden Schulsport verbannt. Geistes- statt Leibesübungen gibt es am Donnerstag für 210 Oberstufenschülerinnen und -schüler. Auf dem Podium sitzen die Mettmanner Landtagsabgeordneten Ina Besche-Krastl (Grüne), Martin Sträßer und Christian Untrieser (beide CDU), Bürgermeisterin Sandra Pietschmann (parteilos) und Jürgen Artmann als Pate für die „Schule ohne Rassismus“ plus Alemann.
Ihr Thema lautet: „Ist unsere Demokratie in Gefahr?“ Anfangs ist sich das Podium einig: Desinteresse, Politikmüdigkeit, mangelnde Beteiligung und sinkende Wahlbeteiligung können scheinbar Unverrückbares ins Wanken bringen. In osteuropäischen Ländern und in Israel ist das zurzeit zu beobachten. Gegenmittel? Als am Ende aus dem Publikum nach der Absenkung des Wahlalters bei Landtagswahlen von 18 auf 16 Jahren gefragt wird, strahlt Besche-Krastl: Die Grünen haben die Christdemokraten davon überzeugt. Es steht in der aktuellen Koalitionsvereinbarung und soll demnächst in NRW kommen.
Wie aber umgehen mit den Feinden der Demokratie, zu denen in dieser Runde die sogenannten Reichsbürger, aber auch die AFD gezählt werden? Sie desinformieren in Social Media-Kanälen, verbreiten Fake News und wollen entweder bewaffnet putschen, wie die Reichsbürger, oder die Demokratie von innen her aushöhlen, wie die AFD. „Grundsätzlich finde ich gut, dass die AFD im Landtag sitzt und 18, 20 Prozent der Menschen in diesem Land vertritt“, sagt Politikwissenschaftler Alemann. „Denn dort kann man sie in Diskussionen stellen.“