Mettmann Pfarrei arbeitet an ihren Strukturen

Mettmann. · Die Pfarrei Mettmann geht den „Pastoralen Weg“ und ändert einige Abläufe komplett.

 Pfarrer Herbert Ullmann bei einer Taufveranstaltung.

Pfarrer Herbert Ullmann bei einer Taufveranstaltung.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Jahreswechsel wird gern genutzt, um Bilanz zu ziehen, Rückschau zu halten und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Auch Monsignore Herbert Ullmann, Leitender Pfarrer der Pfarrei St. Lambertus in Mettmann, ging in seinem Jahresrückblick so vor, den er jetzt seiner Gemeinde vorstellte.

Ullmann wies darauf hin, dass das Erzbistum sinkende Einnahmen verzeichnet, denen größere Ausgaben entgegenstehen. Er zeigte die Entwicklungen auf, mit denen sich die Verantwortlichen in der Erzdiözese auseinanderzusetzen haben. Dies sei insbesondere die stark abnehmende Zahl von Kirchenmitgliedern, die vor allem auf dem demografischen Wandel und Kirchenaustritten beruht. Im Jahr 2019 gab es 122 Kirchenaustritte (Vorjahr 95). Aber auch die stark rückläufige Zahl der Pastoralen Dienste, also der sinkenden Zahl an Priestern, Diakonen sowie Pastoral- und Gemeindereferenten zwingen zum Umdenken.

Eine fusionierte Pfarrei bedeutet, sich zu Angeboten zu bewegen

Ullmann erinnerte daran, dass liebgewordene Traditionen in der Pfarrei St. Lambertus seit der 2012 vollzogenen Fusion der ehemals selbständigen Kirchengemeinden in Mettmann Stück für Stück aufgegeben wurden. „Es gibt halt nicht mehr alles an einem Kirchort“, betont der Pfarrer und fügt hinzu, dass eine fusionierte Pfarrei bedeute, sich bewegen zu müssen zu den verschiedenen Angeboten. „Die Zeiten an denen der Slogan galt, meine Kirche, mein Pfarrer, meine Wunschzeit für die Sonntagsmesse, die sind vorbei“, sagt Ullmann und fordert ein Umdenken der Gemeindemitglieder: „Wer sich nicht selbst verändern will, der wird verändert – auch über seinen Kopf hinweg.“

Seinen Blick richtet Ullmann vor allem in den Sommer dieses Jahres. Wenn die Pfarreien in Mettmann und Wülfrath mit dann fast 20 000 Katholiken von nur noch einem Seelsorge-Team begleitet und geführt werden, beginne die nächste Phase der „notwendig stärkeren Eigenverantwortung“, erklärte Ullmann. Er verwies auf den „Pastoralen Zukunftsweg“ des Erzbistums Köln, der neue Möglichkeiten des Engagements und der Mitverantwortung eröffne und Aufgaben und Herausforderungen in der Organisation und der Schwerpunktsetzung in der katholischen Kirche aufzeige.

Im vergangenen Jahr hätten in der Mettmanner Pfarrei einige Jubiläen und besondere Ereignisse herausgeragt. Unter anderem verwies Ullmann auf das 25-jährige Dienstjubiläum von Regionalkantor Matthias Röttger. Dies bedeute auch 25 Jahre Kinder- und Jugendchöre. Ein reichhaltiges Programm mit allen Chören, mit Konzerten sowie der Aufführung von Auftragswerken zum Jubiläum habe deutlich gemacht, dass die Kirchenmusik „weit über die Gemeinde hinaus wirkte und hervorragende Resonanz in den Medien fand“, sagte Ullmann.

Aufgrund der großen Zahl von Firmbewerbern sei Weihbischof Dr. Dominik Schwaderlapp im Juni und November nach Mettmann gekommen, um den Jugendlichen das Sakrament der Firmung zu spenden. Für sein über Jahrzehnte hinaus tägiges ehrenamtliches Wirken im Kirchenvorstand wurde Josef Bauer mit dem päpstlichen Orden „Pro ecclesia et pontifice“ ausgezeichnet. Im Auftrag des Erzbischofs überreichte Herbert Ullmann in seiner Funktion als stellvertretender Kreisdechant die Auszeichnung.

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