Mettmann: Neues Einkaufszentrum soll Kunden in die Stadt locken

Die Stadtverwaltung zeichnet absehbare Veränderungen für die Geschäftswelt auf. Mit der Königshof-Galerie will das Bonner Unternehmen Phoenix development am Rande der Innenstadt auf dem ehemaligen Karstadt-/Hertie-Gelände ein rund 12.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum schaffen.

Mettmann. Klagen über zu wenig Umsatz, Geschäftsaufgaben, leer stehende Geschäfte und immer mehr Billigläden - um den Einzelhandel in der Mettmanner Innenstadt ist es nicht besonders rosig bestellt. Und das nicht nur wegen der weltweiten Wirtschaftskrise.

Das Hauptproblem: Viele Mettmanner fahren lieber in die umliegenden Großstädte, in denen sie ein größeres Warenangebot als in Mettmann finden. Ein großer Teil der Kaufkraft Mettmann, die über dem Bundesdurchschnitt liegt, fließt in den Zentren an Rhein, Ruhr und Wupper ab

Doch das soll in naher Zukunft anders werden. Mit der Königshof-Galerie will das Bonner Unternehmen Phoenix development am Rande der Innenstadt auf dem ehemaligen Karstadt-/Hertie-Gelände ein rund 12.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum schaffen.

"Dann brauchen die Mettmanner nicht mehr nach Düsseldorf zu fahren", hat Projektentwickler Stephan Schnitzler bei der Vorstellung der Pläne für die Kö-Galerie Ende September gesagt.

Die Einzelhändler sehen der neuen Mettmanner Einkaufswelt zwischen Talstraße und der Straße Am Königshof mit gemischten Gefühlen entgegen. Zum einen befürchten die Geschäftsleute, dass Kollegen in die Kö-Galerie umziehen und somit neuen Leerstand in der Innenstadt verursachen könnten. Zum anderen hoffen sie natürlich, dass auch sie von dem Einkaufszentrum mitprofitieren werden.

Im Planungsausschuss am 2. Dezember (17 Uhr, Rathaus) wird die Verwaltung auf Anfrage der Grünen ausführen, welche Auswirkungen das Einkaufszentrum auf die Innenstadt haben wird. Die Verwaltung glaubt, dass künftig wieder mehr Mettmanner in die Stadt zum Einkaufen kommen.

Die Verwaltung rechnet aber auch mit Verschiebungen von Käuferströmen. "Kunden, die in Mettmann bleiben, werden aber nicht nur in den neuen Geschäften Am Königshof ihre Einkäufe tätigen, sondern auch die nahe gelegenen Geschäfte der Innenstadt aufsuchen", heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung zum Planungsausschuss.

Bequeme Wegeverbindungen müssten geschaffen werden, um das Kö-Karree an die Fußgängerzone anzubinden und Käuferströme in die Innenstadt zu bekommen. Dafür soll die Straße Am Königshof umgebaut und der Aufgang zum Lavalplatz deutlich verbessert werden.

Mit dem Neubau des evangelischen Gemeindezentrums neben der Kirche Freiheitstraße entstehe zudem zwischen Innenstadt und Geschäftszentrum eine attraktive "anziehende Verbindung".

Schlussendlich kommt die Verwaltung zu der Erkenntnis, dass nicht nur der Bestand der Geschäfte in der Innenstadt gesichert, sondern die Einkaufssituation Mettmanns insgesamt aufgewertet werde. Dies erfordere aber auch wettbewerbsangepasste Maßnahmen der Einzelhändler.

Peter Ratajczak, Chef der Werbegemeinschaft "Mettmann Impulse", glaubt, dass vor allem die Geschäftsleute in der Oberstadt schweren Zeiten entgegengehen, weil sich die Käuferströme von dort weiter wegbewegen werden.

"Aber das sind Fakten, vor denen wir uns nicht verschließen können", sagt Ratajczak. Er ist davon überzeugt, dass die Mettmanner Einkaufsgeschichte mit der Königshof-Galerie und dem Königshofkarree ganz neu geschrieben wird.

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