Autohändler aus Mettmann Drachenfahrzeug soll nach Las Vegas verkauft werden

Mettmann. · Besitzer Michael Fröhlich will es den „Imagine Dragons“ verkaufen.

 Das Drachenfahrzeug (Dragoncar) spart nicht mit Ecken und Kanten. Es soll an die Popband „Imagine Dragons“ verkauft werden.

Das Drachenfahrzeug (Dragoncar) spart nicht mit Ecken und Kanten. Es soll an die Popband „Imagine Dragons“ verkauft werden.

Foto: Miko Schümmelfeder

Der Papst hat drin gesessen? Oder der Mafiaboss – in liegender Anfahrt zum Friedhof? Hat es alles schon gegeben bei Michael Fröhlich. Hat man ihn am Telefon, könnte man auch mit einer neuen Hundehütte für seine Schäferhündin Rosi rechnen: Statt Jaguar mit Ledersitzen jetzt im klimatisierten SUV. Aber nein, das war´s diesmal nicht. Dass hat´s ja alles auch schon gegeben, da musste mal was Neues her.

Glitzernd, schillernd und mit viel Pomp und Getöse - drunter macht´s Fröhlich einfach nicht mehr. Stainless Steel Dragon Car: So heißt die edle Karosse, das er vor ein paar Tagen in seinen „Showroom“ geschoben hat. Dort protzt das Vehikel jetzt neben dem Svarowski beklunkerten Rolls Royce, während sich auf dem Beifahrersitz lasziv räkelnde Schaufensterdamen vom Chef die Füße küssen lassen.

Die Kunst auf vier Rädern
soll 100 000 Euro kosten

Der greift derweilen mitten in der Nacht zum Telefonhörer, um sein neustes „Schätzchen“ an den Mann zu bringen. Oder besser gesagt an die Männer – ist es doch diesmal gleich eine ganze Rock-Band, der er die Auto-Skulptur andrehen will. Und das nicht etwa gleich hier um die Ecke, sondern in der Las Vegas-Glitzerwelt. Dort haben die „Imagine Dragons“ gerade ihr viertes Studioalbum in den Charts platziert, während ein paar ihrer Songs die internationalen „Top Ten“ aufmischen. Die läppischen 100 000 Euro für die Kunst auf vier Rädern werden die Jungs also aus der Portokasse bezahlen können. Ob man mit dem Teil auch auf der Straße rollen und rückwärts einparken kann? Ach, wer fragt denn nach sowas?

Und Michael Fröhlich? Schreibt derweilen E-Mails nach las Vegas, plaudert mit dem Manager und sagt: „Die fanden das Auto richtig klasse. Das könnte was werden.“ Dass es mal ein Wolga war, den zwei ukrainische Künstler zu Kunst haben werden lassen? Dass der nun zwei knallrote Sitzplätze und einen Schaltknüppel aus einer versteiften Kette hat? Dass das Ding schon 83 000 Kilometer auf dem Buckel hat und man damit neben allem Popanz auch noch fahren kann? Ach, muss man das alles wirklich wissen? Hauptsache die Dragons kommen, sollten sie denn die Portokasse dafür plündern, irgendwie zu ihrem Dragon Car – und das dürfte alles andere als leicht werden.

Hier ein Drachenzahn, dort ein stacheliges Etwas: Das pompöse Vehikel spart nicht mit Ecken und Kanten. Und der Transport in die Rudolf-Diesel-Straße dürfte keine leichte Übung gewesen sein. In Einzelteile zerlegt, nach Hilden gekarrt und dort in einer Garage aufgebaut. In Mettmann angekommen, nochmal richtig gewienert und die Stacheln zurechtgerückt. Und jetzt wollen sich alle mal reinsetzen und gucken. Du liebe Güte, was für ein Auftritt! Und mittendrin Michael Fröhlich, der lachend sagt: „So ein Auto braucht kein normaler Mensch“.

Aber wer oder was ist schon normal in diesem Laden, in dem man nur selten den klassischen Otto Normalfahrer trifft. Dann schon eher schrille Typen, wie den Nachtclubbesitzer aus Duisburg, der sich in den Leichenwagen des besagten Mafia-Bosses verguckt haben soll. Man könnte nur erzählen – aber das lassen wir jetzt mal besser.

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