Mettmann: Inventar der Grundschule war nicht ausreichend versichert

Stadt will nun alle Gebäudeversicherungen auf ihre Leistungen überprüfen lassen.

Mettmann. Dass sich im Rathaus offenbar über Jahre niemand Gedanken darüber gemacht hat, ob die Stadt für jedes ihrer Gebäude ausreichend versichert ist, hat nun Folgen, für die wahrscheinlich der Bürger aufkommen muss.

Nach dem Brand an der Grundschule Kirchendeller Weg teilte die Versicherung der Stadt nämlich mit, dass der Gebäude-inhalt der Schule nicht ausreichend versichert sei. Und das bedeutet für die finanziell klamme Stadt Mehrausgaben von immerhin 57000 Euro.

Zwar gab es von der Versicherung für Sofortmaßnahmen am Gebäude sowie für die Reinigung der kontaminierten Gebäudeinhalte (Mobiliar, Bücher, Lehrmaterial) unmittelbar nach dem Brand grünes Licht - aber nur im Rahmen des bestehenden Vertrages.

Die Kosten für die Reinigung des Inventars, das durch den Brand mit Rauchgasen und Ruß verunreinigt wurde, werden inzwischen mit 90000 Euro angegeben. Die Versicherung zahlt unter Berufung auf den Vertrag mit der Stadt nur 33000Euro. Deshalb haben nach mehr als acht Monaten - entgegen aller Versprechen der Verwaltung, CDU und SPD - immer noch nicht alle Klassen ihr Lehrmaterial zurückbekommen.

Für die noch ausstehende Reinigung und die Entsorgung des nicht mehr benötigten Lehrmaterials muss nun die Stadt aufkommen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat dafür unter lautstarkem Protest außerplanmäßige Kosten in Höhe von 57000 Euro bewilligt. Möglicherweise wird aber ein Teil der Kosten über die Eigenschutz-Versicherung der Stadt getragen. Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau: "Aber das müssen wir noch prüfen." Die Grünen forderten die Verwaltung auf, ihre Versicherungen für alle städtischen Gebäude zu überprüfen.

Wer im Rathaus für die Panne verantwortlich ist, wird vermutlich nie geklärt. Laut Geschorec sind die Verträge für die Versicherung der Gebäudeinhalte sehr alt. Dies habe dazu geführt, dass die Stadt nach dem Brand an der Grundschule Kirchendeller Weg "in eine recht unglückliche Situation gekommen ist". Die Versicherungsverträge für die Schulen lagen bis zur Einführung eines städtischen Gebäudemanagements in der Verantwortung des Schulamtes.

Geschorec sagte aber, dass nicht das Gebäudemanagement, sondern nur die Schulen beurteilen müssten, was in ihrer Schule ist und ob die Gebäudeinhalte ausreichend versichert seien. "Quatsch", schimpften die Genossen, "es ist doch nicht die Aufgabe von Schulen, sich mit Versicherungspolicen herumzuschlagen."

Bürgermeister Bernd Günther sagte zu, dass die Verwaltung jetzt mit einem Makler die Versicherungen der rund 100 städtischen Gebäude (Häuser und Hallen) aufihre Leistungen überprüfen werde.

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