Mettmann: Initiativgruppe hilft weitere Spender zu finden

Leukämie: Nachdem für Ursula Berger ein Knochenmarkspender gefunden ist, setzt sich ein Bündnis für andere Kranke ein.

Mettmann. Als Ursula Berger (63) vor fünf Jahren an Leukämie erkrankte, dachte ihr Mann, die Krankheit könne erfolgreich bekämpft werden. "Doch das war ein Trugschluss", sagt Klaus Berger. Nur eine Knochenmarkspende kann die langjährige Vorsitzende des Mettmanner Hausfrauenbundes retten.

Mit Hilfe der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) konnte nach nur vier Wochen ein Stammzellenspender für Ursula Berger gefunden werden. Klaus Berger: "Normalerweise dauert es acht bis neun Monate, bis ein geeigneter Spender gefunden wird."

Während Ursula Berger in einer Essener Klinik auf die Transplantation vorbereitet wird, laufen in Mettmann die Vorbereitungen für eine Typisierungs-Aktion am 20. März. Klaus Berger, seine Töchter Beate Tiedermann und Andrea Löffler sowie die Freunde Elisabeth und Manfred Römer und Ulrike Huisink haben die Initiativgruppe "Hilfe für Ursula Berger und andere" gegründet.

"Wir waren froh, dass meiner Frau so schnell geholfen werden kann. Eigentlich hätten wir uns dann zurücklehnen können. Aber das wollten wir nicht", sagt Klaus Berger. Die Familie und Freunde beschlossen, sich für andere Menschen einzusetzen, die an Leukämie erkrankt sind.

"Obwohl bei der DKMS mehr als zwei Millionen Menschen als potenzielle Stammzellspender registriert sind, konnte für viele Leukämiepatienten bislang kein genetischer Zwilling gefunden werden", sagt Nina Pries vom DKSM-Aktionsteam.

"Jetzt erst recht - gemeinsam gegen Leukämie": Unter diesem Motto hoffen Berger und sein Team auf viele Mettmanner, die sich am 20. März zwischen 10 und 16 Uhr im evangelischen Gemeindehaus an der Friedhofstraße typisieren lassen. Die Schirmherrschaft dieser Aktion haben Landrat Thomas Hendele und Bürgermeister Bernd Günther übernommen. Mitmachen kann jeder zwischen 18 und 55 Jahren, der in guter gesundheitlicher Verfassung ist.

Jedem potenziellen Spender werden fünf Milliliter Blut abgenommen, das dann auf seine Gewebemerkmale untersucht wird. Für die Laboruntersuchung entstehen pro Spender Kosten in Höhe von 50 Euro. "Wir brauchen also Blut und Geld", sagt Klaus Berger.

Ein Ärzteteam aus dem Evangelischen Krankenhaus sowie viele Arzthelferinnen aus Mettmann unterstützen die Aktion ehrenamtlich. Insgesamt helfen 60 Personen. Der Hausfrauenbund verkauft selbst gebackenem Kuchen.

Nach der Transplantation wird Ursula Berger in Quarantäne liegen. "Wir müssen dann durch ein Schleusensystem, wenn wir sie besuchen. Nach zwei bis fünf Wochen kann man sagen, ob die Transplantation erfolgreich war", so Klaus Berger. Dann könnte seine Frau Ende April aus dem Krankenhaus kommen.

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