Mit brachialer Gewalt hatten sie sich über das Holzflugzeug hergemacht, das den Kindern dort seit vielen Jahren als beliebtes Spiel- und Klettergerüst dient. Die linke Seitenwand des Rumpfes wurde herausgebrochen und im Mettmanner Bach versenkt. Weitere Teile wurden weggetreten und auf der Wiese rundherum verstreut.

Entdeckt hatte den Schaden Christoph Schulze, als er gestern Morgen mit seinem Hund unterwegs war. "Das gibt es gar nicht", schüttelte er mit dem Kopf - und hatte sofort einen Verdacht.

"Seit Wochen, seit es wieder wärmer ist, treffen sich dort Jugendliche, um sich zu betrinken." Das bestätigte ein Anwohner, der das Treiben in der jüngsten Vergangenheit mit wachsender Sorge beobachtete.

Kaum zu Hause, informierte Schulze das Ordnungsamt. Das rückte sofort aus, um gemeinsam mit dem Baubetriebshof die Trümmer und nicht zuletzt die Holzsplitter, die überall hervorragten, zu beseitigen.

Aber nicht nur das: Überall fischten und sammelten die Mitarbeiter Unrat, Essensreste, leere Schnaps- und Alkopop-Flaschen, eine Kiste Bier und sogar einen alten Kinderwagen aus dem Flüsschen, von der Wiese oder aus den Büschen.

"In letzter Zeit hatten wir mehrfach Anrufer, die sich über alkoholisierte Jugendliche auf der Postwiese beschwerten", sagte Dietrich Stang, der als Erster Beigeordneter auch der Chef der städtischen Ordnungsbehörde ist.

"Die Polizei hat dann auch vorbeigeschaut, aber nichts Verdächtiges bemerkt." Im Rahmen der Ordnungspartnerschaft mit der Polizei jedoch würden die Postwiese genauso wie der gesamte Goldberg jetzt verstärkt unter die Lupe genommen.

"Von mir aus können sich die Jugendlichen ja treffen und im Grünen gemeinsam ein Bierchen trinken", sagte Christoph Schulze. "Aber wenn das Ganze mit derartiger Randale und Zerstörungswut einhergeht, hört der Spaß auf."

Was ihn zusätzlich auf die Palme bringt: "Wir Hundebesitzer werden ständig angeschwärzt, wenn wir unsere Tiere mal von der Leine lassen. Aber über so etwas wie diesen Vandalismus muss erst ich daherkommen und Ordnungsamt und Polizei informieren."

Der Schaden am Holzflugzeug wird derweil auf rund 350 Euro beziffert. Ob und inwieweit es wieder komplett hergestellt wird, steht noch nicht fest. Stang: "Es wurde zumindest insoweit instandgesetzt, dass es von den Kindern gefahrlos genutzt werden kann."