Mettmann: Haus an der Neanderstraße "wird ein Hingucker"

Am Eingang zur Fußgängerzone wird ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet.

Mettmann. Ein großes, 35 Meter langes Loch klafft zurzeit zwischen der Parfümerie Rutten und dem Möbelhaus Lensing. Von der Neanderstraße aus geht es fünf Meter tief in die Baugrube hinunter. 15 mächtige, in gleichmäßigem Abstand gesetzte Betonsäulen, die bis zu drei Meter tief ins Erdreich reichen, sichern in gleichmäßigem Abstand die Nachbarbebauung. Zwischen den Säulen wurden Stahlmatten gespannt und mit Beton ausgespritzt. Es sieht aus, als sei bei den Bauarbeiten an der Neanderstraße eine alte Tempelanlage ausgegraben worden.

Doch die aufwändigen Sicherungsmaßnahmen haben nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld gekostet. Der hintere Teil der Baugrube wurde nur halb so tief wie ursprünglich geplant ausgebaggert. "Sonst wäre der ganze Bau so teuer geworden, dass wir weder Mieter noch Käufer für unser Objekt gefunden hätten", sagt Andreas Riekemann (58). Zusammen mit Dirk Ströer hat Riekemann die Firma Ric-Immobilien GbR gegründet und ist vor vier Jahren ins Bauträgergeschäft eingestiegen.

Bei dem aufwändigen Abriss des alten Gebäudes Neanderstraße 4, in dem einst Feinkost Jacobs ein Geschäft betrieb, musste beispielsweise aus dem dahinterliegenden Fabrikgebäude, in dem Jacobs Lager und Kühllager hatte, der Kit aus den Fabrikfenstern gekratzt und gesondert entsorgt werden. "Dann die umfangreichen Sicherungsmaßnahmen. Das hat dazu geführt, dass wir vier Wochen in Verzug sind. Aber das holen wir noch auf", ist Riekemann zuversichtlich. Statt der ursprünglich kalkulierten 2,95 Millionen Euro sind die Baukosten aber inzwischen auf rund 3,1 Millionen Euro angestiegen.

In dem Neubau mit zwei Voll- und einem Dachgeschoss werden fünf Eigentumswohnungen (80 bis 142 Quadratmeter) untergebracht. Riekemann: "Zwei Wohnungen sind so gut wie verkauft, auf eine dritte gibt es eine Option." Der Quadratmeterpreis liegt bei 2485 Euro. Drei Büro sowie ein oder zwei Ladenlokale mit einer Gesamtgröße von 420 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen an der Neanderstraße. "Wir stehen mit mehreren Filialisten, die bundesweit tätig sind, in Gesprächen", sagt Riekemannzum möglichen Geschäftsbesatz.

In Kürze wird ein großer Kran vor der Baugrube aufgestellt. Bis Ende des Jahres soll der Rohbau stehen. Und im Juli 2010 soll das Haus bezugsfertig sein. Riekemann: "Das Haus wird stadtbildprägend, es wird ein Hingucker." Hybrid-Heizung und ein großer Tank fürs Regenwasser

Zur modernen und zeitgemäßen Ausstattung der Wohnungen gehören unter anderem eine Hybrid-Heizung sowie ein 200 000-Liter-Regenwassertank für die Toilettenspülung sowie die Waschmaschinen. Riekemann: "Das senkt die Nebenkosten." Ein Aufzug, eine Videosprechanlage sowie neun Stellplätze in einer Garage gehören ebenfalls zur Ausstattung.

Der Geschäftsmann ist davon überzeugt, dass sein Projekt der Fußgängerzone ein neues Gesicht verleihen wird und das Geschäft Magnetfunktion für die Innenstadt haben wird. Nachdem der politische Beschluss gefasst war, dass das Königshof-Karree gebaut wird, haben Riekemann und sein Geschäftspartner Ströer das Projekt in Angriff genommen. Weitere folgen vielleicht noch.

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