Mettmann: Freizeit - Training mit dem Sportidol

Beim Handballcamp tauschen Nationalspieler das Trikot gegen die Trainerpfeife.

Mettmann. Laura (11) ist eine der Teenager, die Poster ihrer Sportidole an die Wand pinnen und davon träumen, es später ihrem Sportidol auf dem Spielfeld gleichzutun - für die Zehnjährige ist Andrej Kogut ein Vorbild.

Er ist ein junges Talent in der Handballszene: Der Spieler des HSG Düsseldorf gehört dem Kader der Jugendnationalmannschaft an und errang bei der vergangenen Weltmeisterschaft den Titel des besten Mittelspielers.

In diesen Osterferien tauscht er zeitweise das Vereinstrikot gegen die Trainerpfeife. Er bringt rund 60 Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren die Profitricks der Handballer bei. Mettmann-Sport organisiert in Kooperation mit WR Sportmarketing ein viertägiges Handball-Camp von 8 bis 16.30 Uhr.

Und das kommt bei den Nachwuchssportlern gut an - vor allem die Tatsache, dass sie dem "Profi" so nah sein dürfen: Er schreibt Autogramme auf die Trikots, gibt Ratschläge für die perfekte Wurftechnik - allein seine Anwesenheit spornt die jungen Leute zu sportlichen Höchstleistungen an.

Martina Kruse, Jugendwartin von Mettmann-Sport: "Die jungen Handball-Mädchen schwärmen vor allem für die Profis, die sie persönlich kennenlernen dürfen. Und sie bleiben treue Fans, fiebern bei jedem Spiel mit. "Handballer aus der Bundesliga sind nicht so unnahbar wie Fußballer", meint Kruse.

Philipp (10) ist an diesem Tag beim Training dabei. Er trägt ein grünes Trikot - auf der Rückseite ist die Spielnummer gedruckt. Das sitzt - sein Wurf aufs Tor ist auch fast perfekt.

Sarah (7) als jüngste Teilnehmerin dribbelt den Ball auf den blanken Hallenboden. Noch während sie ihn mit der Hand wieder aufnimmt, läuft sie in den Kreis - und wirft aufs Tor.

Währenddessen feilt Jana (10) an einer anderen Station an ihrer Spiel-Technik. Nach ihr ist Nick (10) an der Reihe: Er versucht nacheinander einen Tennis-, Soft- und Handball aus wenigen Metern Entfernung in einen umgedrehten Turnkasten zu werfen. Knifflig. "Dafür brauche ich viel Ballgefühl", sagt der Zehnjährige.

Das braucht auch Lucas (10). Im Spiel zeigt er sein sportliches Können. "Einfach mal draufwerfen", darüber freut sich der Mettmanner. Er ist überzeugter Handballer: "Die Sportart ist für Jungen eine Abwechslung zum Fußball. Das spielen ja fast alle. Langweilig."

Was im regulären Training zeitlich vernachlässigt wird, steht nun auf dem Trainingsplan, meint Stephan (11). Er schätzt am Handball, dass es den Teamgeist stärkt. Nick (10) nickt.

Dass das Zusammengehörigkeitsgefühl während des Sportcamps kontinuierlich wächst, ist eine Erfahrung, die René Witte von WR Sportmarketing macht: "Die älteren Handballer passen auf die Jüngeren auf - und umgekehrt." Dieser Teamgeist kommt wiederum im Trainingsalltag dem Vereinsleben zugute. Es ist ein Glücksfall für Mettmann-Sport, dass die Agentur dem Sportverein Bundesliga-Spieler als "Trainer auf Zeit" vermittelt.

"Linker Fuß nach vorne. Rechter Arm hoch", korrigiert Cheftrainer Kevin Klatt, der früher beim TuS Ferndorf (bei Gummersbach) Spieler war, die das Tor angreifende Mannschaft. Für Nick bedeutet der Hinweis vom Profi viel: "Die Spieler sieht man nicht einfach auf der Straße, und jetzt trainieren sie uns sogar." Die Meinung teilt Laura sicher auch. Und die Erinnerung bleibt - jedesmal wenn sie auf das Poster an der Wand ihres Zimmers schaut.

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