Mettmann/Feuerwehr: Die Rettungswache platzt aus allen Nähten

Brandschutz: Ein neuer Standort in Obschwarzbach ist im Gespräch. Nur so können die Helfer rechtzeitig vor Ort sein.

Mettmann. Die Feuer- und Rettungswache an der Laubacher Straße platzt aus allen Nähten. Sie ist für die 148 ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr viel zu klein geworden. "Sie wurde einmal für 80Mann geplant. Inzwischen müssen sich zwei Leute einen Spind teilen", schilderte Dietmar Wichmann, der Leiter der Feuerwehr, die Situation in der Wache. Anlass war die Vorstellung des Brandschutzbedarfsplans am Mittwochabend im Bauausschuss. Zusätzlicher Raumbedarf an der Feuerwache soll bis 31. Dezember 2011 ermittelt und ein entsprechendes Raumkonzept aufgestellt werden, heißt es in dem 146-seitigen Bedarfsplan.

Darüber hinaus fordert die Feuerwehr einen Standort für Obschwarzbach. Der entlegene Stadtteil ist von den Rettungskräften im Ernstfall kaum in acht Minuten zu erreichen. Diese Vorgabe machen die Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Berufsfeuerwehren und der Deutsche Feuerwehrverband. Bei Testfahrten hatte die Feuerwehr alle Stadtteile angefahren, um zu überprüfen, wie schnell sie im Notfall vor Ort sein kann. "Wir sind nicht überall in acht Minuten. Das wäre aber auch utopisch", so Wichmann. 90Prozent des gesamten Stadtgebiets erreicht die Feuerwehr jedoch innerhalb von acht Minuten nach Alarmierung.

In Obschwarzbach würde es laut Hans-Peter Thiel, Abteilungsleiter Feuerschutz- und Rettungswesen, ausreichen, eine Garage aufzustellen, um dort ein Fahrzeug unterstellen zu können. "Dann könnten die zehn Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die in Obschwarzbach wohnen, bei einer Alarmierung zusammen mit einem Feuerwehrwagen direkt zur Wache oder zum Einsatzort fahren."

Neben besseren Bedingungen für die Unterbringung der Einsatzkräfte fordert die Feuerwehr sechs neue hauptamtliche Feuerwehrleute. Von den derzeit 46hauptamtlichen Mitarbeitern sind 37im 24-Stunden-Dienst und neun im Tagesdienst beschäftigt.

Für eine Alarmbesetzung bei einem Brand sind zehn Feuerwehrleute vorgeschrieben. "Diese Zahl bekommen wir nur mit Hilfe der Ehrenamtlichen hin, die bei einer Alarmierung von ihren Arbeitgebern freigestellt werden", so Thiel. Durch die Mitarbeiter im Tagesdienst könnten maximal sechs Funktionen im Alarmfall von Hauptamtlichen besetzt werden. Da aber die Freiwilligen nicht permanent zur Verfügung stünden und auch eine gewisse Zeit bräuchten, bis sie überhaupt auf der Wache seien, bestehe immer die Gefahr, dass wichtige Minuten verstreichen, bis die Wehr komplett ausrücken könnte.

Die Feuerwehrleitung schlägt vor, zwei Brandmeisteranwärter, die in diesem Jahr ihre Ausbildung beenden, fest einzustellen. Die anderen vier Stellen könnten mit Mitarbeitern aus dem Rathaus besetzt werden, die mit entsprechender Ausbildung im Notfall schnell die Feuerwehruniform überstreifen könnten und vom Rathaus ruckzuck auf der Wache wären.

Der Fahrzeugpark der Wehr ist laut Wichmann auf einem guten Stand. Allerdings bräuchte die Wehr ein Kleinlöschfahrzeug und einen geländegängigen Kommandowagen.

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