Neuauflage Mettmann feiert beim Festival den Blues

Mettmann · Gut besucht und voller schöner Klänge, Gesten und Geschichten war das Bluesfestival in der Aula des Heresbach-Gymnasiums.

 Ralf Falk eröffnete wie schon Jahre zuvor den Abend.

Ralf Falk eröffnete wie schon Jahre zuvor den Abend.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wer am Samstagabend die Aula des Heresbach-Gymnasiums betrat, fühlte sich um einige Jahre zurückversetzt, als es in diesem Musik-Tempel noch jährlich „Give ME the Blues“ hieß. Es waren diesmal zwar nicht so viele Besucher wie zu besten Blues-Wochen-Zeiten unter der Regie des denkwürdigen „Mister Blues“ Wolfgang Pieker anwesend, doch die Aula war mehr als gut gefüllt.

„Ich freue mich riesig, dass deutlich mehr Bluesfans gekommen sind, als zu erwarten war. Da hat sich die Arbeit im Vorfeld wirklich gelohnt“, sagte sichtlich zufrieden Organisator Benjamin Pieker, der Sohn des 2015 verstorbenen Nestors des Blues in Mettmann‚ Wolfgang Pieker. Er hatte eine Top-Veranstaltung mit vier den Blues mit seinen unterschiedlichen Facetten interpretierenden Künstlern auf die Beine gestellt. Das Bluesfestival unterstrich, dass es in der Kreisstadt immer noch eine Fangemeinde gibt, die sich nach der veranstaltungslosen Zeit auf Livemusik in vertrauter Umgebung freute. Oder, wie es einer der Sponsoren und Blues-Experte Friedhelm Kückels ausdrückte: „Nach langer Zeit der Entsagung und der Sehnsucht findet endlich wieder ein Bluesfestival in Mettmann statt.“

Ralf Falk, der vor einigen Jahren das erste Bluesfestival eröffnete, spielte zum Auftakt des Abends. „Ralf ist ein Vollblut-Musiker und ich bin sehr froh, dass er in diesem Jahr wieder dabei ist“, sagte Benjamin Pieker vor dem Auftritt des sich seit vielen Jahr in der Blues-Szene bewegenden Wuppertaler Gitarristen. Diesen Vorschusslorbeeren wurde Ralf Falk mehr als gerecht. Riesenbeifall für seine Interpretation des Blues erhielt dann Pianist Christian Christl. Dieser war nicht nur ein Meister am Klavier, sondern erzählte Anekdoten und Geschichten zu den einzelnen Songs. Auch das Weltgeschehen streifte er und ging auf den Krieg in der Ukraine ein: Es gebe nichts auf der Welt, das ein Land berechtige, die Bewohner eines benachbarten Landes regelrecht abzuschlachten. Apropos Ukraine: Es war eine sehr schöne Geste Piekers, dass er rund 20 ukrainische Flüchtlinge aus der dem KHG benachbarten Unterkunft zum Bluesfestival eintrittsfrei eingeladen hatte. „Das finde ich ganz toll, wie ich übrigens das heutige, gut organisierte Festival klasse finde“, sagte Bluesfan Hans Duncker. Auch Peter Kürner, seit Jahren der Fangemeinde zugehörig, sprach von einem gelungen Abend. Mit Dr. Mojo und Steve Clayton traten zwei weitere bekannte Künstler auf. Dr. Mojo alias Klaus Stachuletz eröffnete seinen Part mit „Walking in Memphis“ – bekanntlich das Mekka des Blues.

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