Mettmann: Eine Straße wird aufpoliert

Sanierung: Ein Essener Unternehmen und der Mettmanner Bauverein investieren in die Nourneystraße.

Mettmann. Trostlos, schäbig, ungemütlich - die untere Nourneystraße bietet einen wenig einladenden Anblick. Doch in elf Monaten soll sich das Bild grundlegend ändern - zunächst auf einer Straßenseite. Im kommenden Jahr will dann der Mettmanner Bauverein (MBV) auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Häuser 1 bis 7 sanieren und um ein Stockwerk erhöhen.

Die ehemaligen städtischen Notunterkünfte, die Häuser8und 10, die völlig heruntergekommen sind, auf deren Balkonen schon das Grün sprießt, sollen im neuen Glanz erstrahlen. Das jedenfalls verspricht der Essener Bauträger Probau und hat sein Projekt euphorisch "Phönix Nourneystraße" überschrieben.

Das Essener Architekturbüro Hecker Bauplanung wurde mit der Kernsanierung der zwei Gebäude beauftragt. "Die Bausubstanz ist gut. Wir werden das Haus bis auf die Grundmauern ausziehen", erklärte Architekt und Geschäftsführer Jens Hecker Bürgermeister Bodo Nowodworski vor Ort.

Die Dachstühle der 1956 und 1966 errichteten Häuser werden ebenso komplett erneuert wie die gesamte Infrastruktur. Die Kellerwände werden neu gedämmt, beide Häuser bekommen einen Fahrstuhl. Nachdem die Baugenehmigung vorliegt, soll mit den Entkernungsarbeiten Ende August/Anfang September begonnen werden.

In jedem Haus entstehen acht Wohneinheiten, je zwei Wohnungen mit Terrassen und eigenem Garten im Erdgeschoss. Die darüber liegenden Drei- und Vierzimmerwohnungen bekommen Balkone. Die Größe der Wohnungen liegt zwischen 75und 106 Quadratmeter.

Der Quadratmeterpreis der Eigentumswohnungen liegt bei 1 800 Euro. "Damit sind wir rund zehn Prozent günstiger als bei Neubauten", sagt Daniel Boltz, Geschäftsführer der Probau. Die gute Bausubstanz und das gewachsene Umfeld an der Nourneystraße reizte die Essener. Boltz: "Es ist eine ruhige Wohnlage, hier gibt es in unmittelbarer Nähe Kindergärten und Schulen. Also optimal für junge Familien."

Dass der Mettmanner Bauverein auf der anderen Straßenseite ebenfalls Imagepflege für die Nourneystraße betreiben will, freut den Bürgermeister, der auf seinem Fußweg ins Rathaus durch den schäbigen Straßenzug kommt. "Mich haben immer wieder Leute angesprochen und gefordert, dass sich endlich mal was tun muss."

Volker Bauer berichtet, dass der Bauverein Ende der Ferien einen Architektenwettbewerb für die Häuser 1 bis 7 durchführen will. Auf die zwölf Gewerbeeinheiten und 24 Wohnungen soll noch ein Stockwerk gesetzt werden. Aber auch die Fassade des gesamten Gebäudekomplexes soll attraktiver gestaltet werden. Bis auf die leer stehende Eckkneipe bestehen mit den Mietern langfristige Mietverhältnisse. Bauer: "Eine Kneipe kommt da nicht nicht mehr rein."

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