Mettmann: Ein Zeichen der Integration

Zum Stadtgebet hat Lydia König religiöse Symbole mit dem Stadtwappen vereint.

Mettmann. Bei allen Unterschieden haben die Bewohner Mettmanns eines gemeinsam, ganz egal woher sie kommen und welcher Religionsgemeinschaft sie angehören: "Sie tragen alle eine Verantwortung für die Stadt, in der sie leben, für ihre Heimat", sagt Jürgen Termath, Abteilungsleiter für den Bereich Soziales im Rathaus.

Dieser Gedanke steht auch im Mittelpunkt des Stadtgebetes, das am Samstag um 12 Uhr im Rahmen des Heimatfestes auf dem Marktplatz zum vierten Mal veranstaltet wird. Die Idee, viele Religionsgemeinschaften zusammenzubringen, um für das Wohl der Stadt zu beten, entstand im Vorfeld der Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten zur 1100 Jahr-Feier Mettmann.

Inzwischen, meint Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin für Jugend, Schule und Soziales, passt das Mettmanner Stadtgebet bestens ins Programm des Heimatfestes rund um St. Lambertus. Das aus dem Stadtgebet einmal eine eigene Veranstaltung entstehen könnte, sieht sie derzeit nicht. Darin stimmt ihr Jürgen Termath zu: "Gerade für die Migranten wird der Begriff Heimat bei diesem Fest noch einmal ganz besonders betont."

Neben der evangelischen und den katholischen Gemeinden werden sich diesmal der Türkisch-Islamische Kulturverein sowie die Neuapostolische Kirche am vierten Stadtgebet beteiligen. Die CVJM-Band "Crossfire" wird aufspielen.

Die jüdische Gemeinde Düsseldorf sowie die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde haben ihre Teilnahme abgesagt. Termath: "Sie haben Personalprobleme." Eine Absage gab es auch von Don Fernando, dem Geistlichen des Pfarrverbandes der italienischen Gemeinde, die von Mettmann nach Wuppertal umgezogen ist. Don Fernando war bei den Vorbereitungen fürs Stadtgebet dabei, "musste aber dann doch absagen", so Hinterthür.

Während der Auswertung des Stadtgebets im vergangenen Jahr entstand bei den Teilnehmern die Idee, ein Mandala als dauerhaftes Symbol für den Integrationsprozess in Mettmann zu entwickeln.

Die Idee setzte Lydia König, gelernte Grafikerin und Mitarbeiterin in der städtischen Kulturabteilung um. Die drei Fahnen, die am Samstag die Bühne auf dem Markt zieren werden, wurden vom Mettmanner Bauverein (MBV) gesponsort.

Kunstvoll hat Lydia König das Kreuz als Symbol kirchlichen Glaubens mit einem großen Davidstern und dem Halbmond zusammengefügt. In der Mitte der religiösen Symbole steht das Mettmanner Stadtwappen. Um das Mandala herum prangt der Schriftzug "Religionen im Gebet - Gemeinsame Verantwortung für die Stadt". Der Textvorschlag stammt aus der Evangelischen Kirchengemeinde.

Die Fahnen sollen nicht nur zum Stadtgebet aufgehangen werden. Termath: "Sie können auch ausgeliehen werden. Interesse ist bereits vorhanden." Außerdem werden am Samstag Mandala-Aufkleber (10 x 10 Zentimeter groß) verteilt. "Auf T-Shirts und auf Buttons soll es auch einmal gedruckt werden", sagt Termath, "damit es zu einem Zeichen der Integration in unserer Stadt wird."

In der evangelischen und katholische Kirche sowie im Integrationsrat der Stadt sind nach Auskunft von Termath inzwischen Ideen zu einem interreligiösen Gesprächskreis geplant.

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