Mettmann: Ein Konzept für die Oberstadt

Die Verwaltung soll einen Handlungsplan für den historischen Kern entwerfen.

Mettmann. Die historische Oberstadt ist ein Kleinod, das es vielen anderen Städten nicht mehr gibt. Doch trotz des Altstadt-Flairs ist es meist still rund um die Lambertuskirche. Der Planungsauschuss beschäftigte sich daher am Mittwoch mit der Frage, wie die Oberstadt in Zukunft belebt werden kann.

Diskutiert wurde ein Antrag der SPD-Fraktion, die der Verwaltung vorschlägt ein "Gesamtkonzept Oberstadt" zu entwickeln sowie ein Antrag der Werbegemeinschaft ME-Impulse, den Markplatz wochentags von 7 bis 19 Uhr zu öffnen, um auch außerhalb des Samstagsmarktes Menschen in die Oberstadt zu locken. Einkäufe oder etwa der Besuch der Cafés und Restaurants würden damit vor allem für ältere Bürger erleichtert.

Doch während der Antrag der SPD im Ausschuss auf Zustimmung stieß, erteilte das Gremium dem Wunsch der Einzelhändler erst einmal eine Absage.

"Wir stimmen zu, dass ein Gesamtkonzept für die Oberstadt sinnvoll ist", sagte Ute Stöcker (CDU). Spätestens bis zum Sommer solle die Verwaltung ein solches Konzept erarbeiten. Der Schwerpunkt müsse nach Meinung der SPD dabei den veränderten Lebens- und Geschäftsbedingungen Rechnung tragen. Dem Fraktionsvorsitzenden Berthold Becker schwebt dabei eine verstärkte Etablierung von Kultureinrichtungen und Gastronomie vor.

In Sachen Parkmöglichkeiten auf dem Marktplatz einigte man sich darauf, das Thema bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt in das Gesamtkonzept zu integrieren. In einem halben Jahr könne der Antrag erneut gestellt werden. "Bis dahin wissen wir mehr über das Konzept", meint Ute Stöcker.

Erst einmal ist das Thema damit vom Tisch. Sollte ME-Impulse jedoch auf dem Vorschlag beharren, ist Streit programmiert. Die katholische Pfarrgemeinde, in deren Eigentum die Fläche ist, hat sich bereits gegen die Lösung ausgesprochen. Sie befürchtet eine Abwertung des historischen Marktes.

Das sehen auch die WZ-Leser so. Mit deutlicher Mehrheit sprachen sie sich gegen Öffnung des Marktes für den Verkehr aus. "Nachdem alle noch historisch relevanten Orte entweder verbaut oder entfernt worden sind, wäre es wirklich Wahnsinn den Markt auch noch historisch zu entwerten. Das Problem des Handels in Mettmann ist nicht der Zugang, sondern das Angebot und Blockade von neuen Anbietern", meint ein Diskussionsteilnehmer.

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