Mettmann : Sprühnebel gegen Raupen
Mettmann. Auch Mettmanns Eichenbestand ist massiv vom Eichenprozessionsspinner befallen. Christian Westphal und Team versuchen im Auftrag der Stadt die Population der Raupe mit Bio-Nebel und Geduld in den Griff zu bekommen.
John Deere ist kein Alltagsheld oder Superkämpfer, sondern ein voll verglaster Trecker. Sein Cockpit ist modern, per Joystick und Knopfdruck lässt er sich manövrieren. Grund für seinen Einsatz entlang Mettmanns grün umsäumten Schulhöfen und Sportplätzen oder auf Friedhöfen ist eine Raupe. „Den Eichenprozessionsspinner gibt es in dieser Masse noch gar nicht so lange“, sagt Christian Westphal. „Die heißen Sommer der vergangenen Jahre haben seine Population begünstigt.“
Noch vor ein paar Jahren „haben wir die Nester händisch abgesammelt“, erinnert er sich. „Dazu sind es inzwischen viel zu viele.“ Er muss es wissen, er ist Garten- und Landschaftspflleger, Baumdienst inklusive. Beauftragt von der Verwaltung, ist er mit seinem Kollegen Johann Flüch unterwegs, die Raupe zu bekämpfen. Denn ihre fast unsichtbaren Brennhaare, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten, können bei Menschen in die Haut eindringen und Knötchen, Quaddeln und Entzündungen verursachen.
In den Gespinstnestern, in denen sich die Raupen tagsüber aufhalten, häuten und verpuppen, sind diese Spiegelhaare haufenweise vorhanden. Sie können noch Jahre nach ihrer Bildung, also bei längst verlassenen Nestern, Reizungen auslösen. Um die Leute vor den Tieren zu schützen, kommt der Trecker mit seiner Sprühfunktion ins Spiel. Der ist klein, wendig und durch eine Rundumverglasung überaus übersichtlich. „Das ist wichtig“, erklären die Männer, „wir müssen ja den richtigen Baum ansteuern.“