Handel in Mettmann Rosario Rizzo muss Supermarkt schließen

Mettmann · Enorm gestiegene Stromkosten kippen den Traum von Inhaber Rosaria Rizzo.

 Rosario Rizzo zieht die Reißleine: Er schließt.

Rosario Rizzo zieht die Reißleine: Er schließt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Dieser Traum hat kein Happy End: Inhaber Rosario Rizzo hat den 31. Oktober als Mindesthaltbarkeitsdatum auf seinen Sudital-Supermarkt am Karpendeller Weg geklebt. Nach zwei Jahren Kampf muss er aufgeben. „Unsere monatlichen Stromkosten sind von 1700 Euro auf knapp 10 000 Euro angestiegen“, sagt der Kaufmann. Deshalb hat der Chef von neun Mitarbeitern, darunter zwei Auszubildende, die Reißleine gezogen. Ende Oktober ist Schluss.

„Einen Supermarkt mit italienischen Spezialitäten zu führen, war immer ein Traum von mir“, sagt Rizzo. Alls er vor gut zwei Jahren den Hinweis auf den leer stehenden, einschließlich Lagerfläche rund 1300 Quadratmeter großen Verkaufsraum in der Karpendelle bekam, ging er ans Werk. „Wir haben hier rund 450 000 Euro investiert“, sagt Rizzo. Seine gesamte Altersvorsorge stecke in dem Geschäft.

Nun hofft er, wenigstens einen kleinen Teil wiederzubekommen, wenn er einen Nachfolger findet. „Was wir hier investiert haben – Kühltruhen, Regale – bleibt alles drin. Im Hintergrund steht ein Edeka-Partner, der einen Nahversorger für die Karpendelle beliefern könnte, falls man sich einigt. Wer sich interessiert, ruft Rosario Rizzo einfach an: 0176/61973530.

Dass er mit seiner Idee von einem besonderen Supermarkt in Mettmann nach eigener Einschätzung niemals so richtig Fuß fassen konnte, setzt Rizzo auch gesundheitlich zu. Im Gespräch greift er zum Asthmaspray. Sobald alles abgewickelt sei, „muss ich erst einmal in Kur.“ Verantwortlich sei ein Bündel von Gründen. Zunächst musste das Sortiment erklärt und das Angebot immer an die Wünsche der Kunden angepasst werden. So kamen ein Bistrobereich, eine Pizzastation und eine Kaffeeecke hinzu; zuletzt frische deutsche Produkte. Corona, der Ukraine-Krieg und jetzt die förmlich explodierenden Energiekosten erschwerten die Geschäfte. Am Ende sei es nicht gelungen, genug Stammkunden zu finden „Wir haben treue Kunden gehabt. Von denen wollen wir uns verabschieden“, sagt Rizzo. Ab dieser Woche gebe es die ersten Sonderangebote mit bis zu 50 Prozent Rabatt. Ende Oktober soll es noch ein Abschiedsfest geben. Dann wird die italienische Idee verschwinden.

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