Mettmann: CDU will nur einen neuen Kunstrasenplatz für die Kicker

Die Begründung: Die geplanten drei Fußballplätze übersteigen den Bedarf der Vereine.

Mettmann. Für die Vereinsführung von Mettmann-Sport steht es schon lange fest: "Das geplante Sportzentrum in Metzkausen wird am Bedarf vorbei geplant. Wer soll die drei Fußballplätze denn nutzen?", hatte Martin Auerbach, ME-Sport-Vorsitzender, zuletzt auf der Jahreshauptversammlung des Großvereins Ende April gefragt. Jetzt lenkt auch die CDU ein. Statt zwei Fußballplätzen fordert sie nur noch den Bau eines Kunstrasenplatzes.

Nach Rücksprache mit den Fußballvereinen sei für die CDU deutlich geworden, so Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker, dass einige Vereine auch weiterhin auf den Plätzen an der Spessart- und der Gruitener Straße spielen wollen. Ute Stöcker: "Wichtiger Bestandteil für die Vereine ist sowohl die Zuordnung ihres Vereins zu einem eigenen Sportplatz als auch die Möglichkeit, über eine Restauration in Eigenregie eine Einnahmequelle für die Vereinskasse zu erhalten." Dies besonders vor dem Hintergrund, dass die Vereine ab dem kommenden Jahr für die Sportstätten eine Nutzungsgebühr zahlen müssen.

Die bisherige Planung des Sportzentrums sieht den Bau von zwei Kunstrasenplätzen vor. Zudem sollte eine Fläche für ein Rasenspielfeld vorgehalten werden. "Diese Plätze erscheinen aber als zukünftige Rahmenbedingungen nicht in vollem Umfang erforderlich", lautet die neueste Erkenntnis der Christdemokraten. Daher wird die CDU in der Ratssitzung am 13. Juli beantragen, nur einen weiteren Kunstrasenplatz auf der neuen Sportanlage zu errichten.

Für einen zweiten Kunstrasenplatz sollte erst einmal nur der Unterbau vorbereitet werden. Außerdem fordert die CDU einen Bolzplatz für diejenigen, die keinem Verein angehören. Diese Anlage soll außerhalb des Sportzentrums entstehen. In der Vergangenheit gab es immer wider Klagen darüber, dass Kinder und Jugendliche keinen vernünftigen Bolzplatz mehr haben. Der HHG-Platz darf nur von Vereinsmitgliedern genutzt werden.

Der Vorstand von Mettmann-Sport ist davon überzeugt, dass die HHG-Schulsportanlage, die im ersten Bauabschnitt des Sportzentrums entstanden ist und 2007 eingeweiht wurde, für die eigenen Fußballer und die Leichtathleten ausreiche. Auerbach fordert "eine bedarfsgerechte, funktionale Sportanlage, bei der der demografische Wandel ebenso berücksichtigt wird, wie Veränderungen von Sportgewohnheiten".

Die CDU fordert die Verwaltung auf, so schnell wie möglich ein Treffen der Sportvereine, der Verwaltung und der Politik zu arrangieren, "um eine genau Abstimmung über die zu schaffende Infrastruktur, die räumlichen Voraussetzungen und deren Ausstattung sowie die finanziellen Rahmenbedingungen zu treffen", heißt es in dem Antrag der CDU.

"Wir sehen keine Notwendigkeit, von der bisherigen Planung abzuweichen", sagt FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Müller zum Vorstoß der CDU. Die Liberalen sind der Auffassung, dass der Mettmanner Fußball "dringend zwei weitere Kunstrasenplätze braucht. Und da haben wir die Verein hinter uns", so Müller.

Nils Lessing, Fraktionssprecher der Grünen, sagt zum CDU-Vorschlag: "Das hört sich nicht unintelligent an. Es darf aber nicht auf Kosten des Breitensports gehen."

"Wir wehren uns in jeglicher Weise, Abstand von der vorgesehenen Planungen zu nehmen. Wir machen keine Abstriche", sagt UBWG-Chef Hans-Günther Kampen.

"Wir müssen erst einmal mit allen Vereinen sprechen, gucken, ob sie überhaupt die Kosten für die Plätze im Sportzentrum tragen können. Wenn wir den Fußball in Mettmann nach vorne bringen wollen, halte ich die Entscheidung, nur noch einen Kunstrasenplatz zu bauen, für nicht sehr zukunftsweisend", meint SPD-Fraktionschef Berthold Becker.

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