Mettmann: CDU-Bürgergespräch - Mehr Sicherheit und Ruhe

Die meisten Anwohner der Nordstraße sind für Tempo 30 vor ihrer Haustür.

Mettmann. An der Nordstraße schlagen derzeit die Emotionen hoch. Nachdem die Stadt auf der Straße Tempo 30 eingeführt hat, schimpfen die Autofahrer, dass sie jetzt auf der Verbindungsstraße zwischen Metzkausen und der Innenstadt langsam fahren müssen.

Und rechts und links der dicht bebauten Straße liegen sich Nachbarn in den Haaren. Die einen begrüßen das Tempolimit auf der viel befahrenen Straße, die anderen halten es für Unsinn.

Um ein Stimmungsbild einzuholen, hatte die CDU Anwohner zu einem Ortstermin an der Nordstraße eingeladen. Von den mehr als 70 Bürgern sprachen sich die meisten wie Monika van der Knaap für Tempo 30 aus: "Das bedeutet für uns wesentlich mehr Ruhe."

Christiane Sieg berichtete, dass es jeden Tag auf der Nordstraße zu gefährlichen Situationen komme. Ständig würden parkende Autos am Straßenrand beschädigt, Außenspiegel abgefahren. Ein Halteverbot am Straßenrand würde dazu führen, dass noch mehr gerast werde.

Allein wegen der vielen Schulkinder, die jeden Tag auf der Nordstraße unterwegs seinen, müsste Tempo 30 zu einer Dauerregelung werden, forderte die Mutter von drei Kindern.

Stephan Kopp von der Stadt erklärte, der Versuch sollte drei Monate lang laufen. Im Planungsausschuss im Juni soll über das Tempolimit politisch entschieden werden. Die Stadt hatte weder die Politik noch die Anwohner von dem Versuch auf der Nordstraße vorab informiert.

Die Stadt, so Kopp, habe auch mit Blick auf die geplante Seibelquerspange Tempo 30 auf der Nordstraße eingeführt. Dies sei eine Möglichkeit, unerwünschte Verkehre von der Straße zu bekommen.

"Das kann doch nicht wahr sein", meinte Ulrich Sauerland, "dass auf einer Durchgangsstraße Tempo 30 eingeführt wird." Doch mit seiner Meinung war er ziemlich allein unter den vielen Anwohnern.

Die Straße mit dem parkenden Verkehr auf einer Seite sei für Tempo 50 viel zu gefährlich, sagten viele Anwohner: "Es vergehe keine Woche, an der es auf der Nordstraße nicht kracht." Rudi Neas: "In die Mauer bei uns an der Ecke Borner Weg wurde schon dreimal reingefahren."

Weniger dramatisch schätzt Ernst-Herrmann Harms die Situation ein: "Wenn bei Tempo 50 so akribisch wie jetzt bei Tempo 30 kontrolliert worden wäre, bräuchten wir keine Geschwindigkeitsbegrenzung."

Trotz Tempo 30 werde noch viel zu schnell gefahren, meinten die meisten Bürger. Sie berichteten von waghalsigen Überholmanövern auf der Straße in den vergangenen Tagen.

Für mehr Sicherheit und mehr Lebensqualität sammelt Monika van der Knaap Unterschriften für Tempo 30. "Ich habe jetzt schon über 100."

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