Mettmann: Autofahrer sollen überall in der Innenstadt fürs Parken zahlen

Politik denkt über Bewirtschaftung von bisher kostenlosen Innenstadt-Stellflächen nach.

Mettmann. Eigentlich wollte die Bonner Phoenix development GmbH, der neue Eigentümer der ehemaligen Hertie-Immobilie, im Frühjahr den Startschuss für das neue Mettmanner Einkaufszentrum Königshof-Galerie geben. Doch laut Stadt wird es vermutlich noch bis zum Sommer dauern, bis die ersten Arbeiten beginnen können.

Nach Auskunft der Stadt liegen im Rathaus bereits Anträge auf Fällung von mehreren Bäumen, den Abriss der Rampe zum Parkoberdeck sowie Unterlagen zum Abriss der alten Fassade und einiger Dachaufbauten bereit. Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau: "Der Bauantrag soll jetzt kurzfristig kommen.

Bis alle Behörden, der Kreis Mettmann und die Bezirksregierung zu dem Vorhaben Stellung bezogen haben, und bis schließlich die Baustelle eingerichtet und alle Vorarbeiten abgeschlossen sind, werden sicherlich noch drei bis vier Monate vergehen."

Während der Bauzeit für das Einkaufszentrum mit knapp 12000 Quadratmetern Verkaufsfläche fallen rund 300 Parkplätze im unmittelbaren Bereich Königshof weg. Die Verwaltung war deshalb Ende des vergangenen Jahres beauftragt worden, nach Ersatzflächen zu suchen.

"Als Ergebnis ist festzuhalten, dass innenstadtnah leider keine Grundstücke zur Verfügung stehen, die unter den vorstehenden Rahmenbedingungen geeignet sind", heißt es in der Verwaltungsvorlage zum Bauausschuss am Mittwoch (17 Uhr im Rathaus). "Wir müssten viel Geld anfassen, um einige Ersatzparkplätze zu schaffen", sagt Geschorec. Aus Sicht der Stadt wird der "Druck auf die Parkplätze" während der Bauphase aber nicht sehr groß sein, so dass die öffentlichen Angebote sowie die Parkhäuser in der Innenstadt ausreichen.

Allerdings will die Stadt dann den Dauerparkern den Kampf ansagen. Deshalb soll die Politik darüber entscheiden, ob die bislang kostenlosen Parkplätze auf dem Seibelgelände und dem Hammerplatz bewirtschaftet werden sollen. "Dadurch würden wir zusätzliche Kurzzeitparkplätze in der Nähe zur Innenstadt schaffen", so Geschorec. Dieser Verwaltungsvorschlag ist auch Bestandteil des Haushaltssicherungskonzeptes. Die CDU und die FDP, die mit der Stimme von Bürgermeister Bernd Günther im Rat die Mehrheit stellen, haben sich bereits gegen weitere bewirtschaftete Parkflächen ausgesprochen.

Aus Sicht der Verwaltung ist eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung auch nötig, weil ansonsten mit "einem drastischen Einbruch" bei den Parkgebühren zu rechnen sei. Deshalb schlägt die Stadt vor, auch auf den Straßen rund um die Regiobahn-Haltestellen Parkgebühren zu erheben.

Mit der Einführung des Handy-Parkens (WZ vom 9. Februar) und einer Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung rechnet die Stadt mit Mehreinnahmen von rund 10 000 Euro im Jahr und einer Aufwandsreduzierung durch den Parkschein per SMS von rund 5000 Euro im Jahr.

Für die Bereiche Hammer- und Seibelparkplatz sowie die Bereiche um die Regiobahn-Haltestellen würde die Stadt auch Tages- und Monatstickets (4,50 Euro für Tag, 30 bis 40 Euro für den Monat) anbieten. Dadurch würde sich die Einnahmesituationen nach Berechnungen im Rathaus noch einmal um rund 40 000 Euro im Jahr verbessern.

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