Ehrenamt in Mettmann Aule bedenken die Tafel mit 1000 Euro

Mettmann · Mehr als 850 Kinder und Erwachsene bekommen hier frische Lebensmittel.

 Die 1000 Euro sollen für Lebensmittel eingesetzt werden, (v.l.) Anita Schäfer (Aule) Gisela Fleter (Tafel) und Hans-Werner Lange (Aule).

Die 1000 Euro sollen für Lebensmittel eingesetzt werden, (v.l.) Anita Schäfer (Aule) Gisela Fleter (Tafel) und Hans-Werner Lange (Aule).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Der Bürger- und Heimatverein Aule Mettmann hat 1000 Euro an die Tafel gespendet. Die Vize-Vorsitzende Anita Schäfer und Hans-Werner Lange überbrachten am Montag den Spendenscheck. Tafel-Chefin Gisela Flether freute sich über die Spende der Aulen – und führte die Gäste durch die Räume der Tafel. Im Gespräch kam für die Abordnung der Aulen Mettmanner heraus: Das Geld kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt.

Denn momentan steckt die Tafel Mettmann gleich mehrfach in der Klemme. Durch den Ukraine-Krieg und die hohe Inflation sind immer mehr Menschen aus Mettmann auf die Lebensmittelgaben der Tafel angewiesen. Zugleich ist der Treibstoff für die Kühlwagen der Tafel und der Strom für die Kühlanlagen ebenfalls viel teurer als früher. Zudem geben viele Supermärkte Waren an der Grenze des Mindesthaltbarkeitsdatums verbilligt an ihre Kunden ab, anstatt sie palettenweise der Tafel zu überlassen. Anita Schäfer staunte über den Aktionsradius der Tafel-Mitarbeitenden: „Wir haben heute gehört, dass sie bis nach Dormagen fahren, um Ware für ihre Kunden zu besorgen.“

Rund 500 Erwachsene und 350 Kinder zählen zu den Kunden der Tafel in Mettmann – Woche für Woche. Spätestens ab der Monatsmitte nimmt der Andrang bei der Tafel zu. Gegen Monatsende sei bei vielen Menschen das Geld komplett aufgebraucht. Ein Zustand, der sich bei den augenblicklichen Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie beinahe täglich verschärfe. „Wir waren erstaunt, wie viele Ehrenamtler in den Räumen Am Hügel die Lebensmittel sortieren“, berichtet Anita Schäfer von den Aulen. 60 Mitarbeiter insgesamt sind am Standort Am Hügel tätig, jener alten Kirche, die entwidmet wurde und nun Tafel-Adresse ist. Zweimal pro Woche werden die Waren an Bedürftige abgegeben.

„Die laufenden Kosten laufen uns davon“, blickt Gisela Fleter – inzwischen 73 Jahre alt – mit bangem Blick auf die Nebenkostenabrechnung. Alleine die Spritkosten schlagen mit durchschnittlich 350 Euro zu Buche – in der Woche. Und die beiden Kühlfahrzeuge braucht die Tafel Mettmann dringend. Das neue Fahrzeug wurde Ende 2021 angeschafft, Kostenpunkt 40 000 Euro.

Tafel-Chefin Gisela Flether dankte sehr für die Spende der Aulen, die einen Teil ihrer Zuwendung aus dem Überschuss des Prämiensparens bei der Kreissparkasse Düsseldorf weitergebenen haben. „Die andere Hälfte der 2000 Euro bekommt die Kulturvilla von uns“, verriet Anita Schäfer bei dem Termin. Aus der Sicht der Tafel kommt die Spende der Aulen Mettmanner auch deshalb zum richtigen Zeitpunkt, weil unterjährig vergleichsweise wenig Spenden von Privatleuten eingehen. Erst in der Vorweihnachtszeit steige erfahrungsgemäß das Spendenaufkommen wieder an.

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